Eine deutsche „Arbeitsgruppe Migration“ wäre deshalb gut beraten, sich nicht im Ringen über Abschreckungs- und Quälmaßnahmen gegen Flüchtlinge zu verzetteln. Nötig sind Konzepte für eine europäische Zuwanderungspolitik, die sich den Umweg über Show-Tänzchen fürs nationale Publikum erspart. Das alles ist schwierig genug. Unverantwortlich ist es aber, den Eindruck zu erwecken, eine bessere Migrationspolitik könnte Taten wie in Solingen oder Mannheim verhindern. Reichlich spät lässt die Bundesregierung jetzt erkennen, dass sie das begriffen hat: Nach Morden durch einen Afghanen und einen Syrer braucht es wirksame Schritte gegen islamistische Radikalisierung und dschihadistischen Terror. Denn die Fiktion, man müsse nur alle Syrer und Afghanen loswerden, kann ja nicht allen Ernstes als seriöser Vorschlag verhandelt werden.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222