Freizeitverhalten in Deutschland: Ein Blick auf die Zahlen
WIESBADEN (ots)
Wichtige Erkenntnisse
- Individuen ab 10 Jahren verbringen an Wochenenden und Feiertagen durchschnittlich etwa 7,5 Stunden mit Freizeitbeschäftigungen, während es an Werktagen nur etwa 5,5 Stunden sind.
- Männer investieren mehr Zeit in ihre Freizeitaktivitäten als Frauen.
- Etwa ein Drittel der Freizeit wird für das Fernsehen genutzt.
Freizeitgestaltung an langen Wochenenden
Ob drinnen oder draußen, aktiv oder entspannt: Viele Menschen in Deutschland genießen über das lange Pfingstwochenende ihre Freizeit. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) verbringen Personen ab 10 Jahren am Wochenende und an Feiertagen täglich durchschnittlich 7 Stunden und 45 Minuten mit Freizeitbespassung. Diese Zahl ist im Vergleich zu den Wochentagen, an denen lediglich 5 Stunden und 26 Minuten aufgewendet werden, um fast 2,5 Stunden höher. Zu den Freizeitaktivitäten zählen unter anderem Mediennutzung (wie Fernsehen oder Lesen), Sport, Hobbys und soziale Interaktionen. Bei diesen Zahlen handelt es sich um Durchschnittswerte, die die Vielfalt der Bevölkerung – einschließlich Altersgruppen und Geschlechter – widerspiegeln.
Unterschiede zwischen Geschlechtern
Bei der Betrachtung der Freizeitgestaltung zeigen Männer und Jungen ab 10 Jahren an Wochenenden und Feiertagen eine durchschnittliche Nutzung von 8 Stunden und 5 Minuten. Im Gegensatz dazu verwenden Frauen und Mädchen nur 7 Stunden und 23 Minuten für ähnliche Aktivitäten. Auch während der Wochentage verbringen Männer und Jungen im Schnitt mit 5 Stunden und 38 Minuten mehr Zeit mit Freizeitaktivitäten als ihre weiblichen Pendants (5 Stunden und 17 Minuten). Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist an Wochentagen mit durchschnittlich 21 Minuten allerdings weniger ausgeprägt als an Wochenenden und Feiertagen, wo der Unterschied bei 42 Minuten liegt.
Fernsehen und soziale Kontakte
Insgesamt verbringen Personen ab 10 Jahren an Werktagen wie auch an Wochenenden durchschnittlich 6 Stunden und 9 Minuten täglich mit ihren Freizeitaktivitäten. Dabei entfallen etwa ein Drittel dieser Zeit (2 Stunden und 7 Minuten) auf Fernsehen und Streaming-Dienste. Für soziale Kontakte und Geselligkeit – wie persönliche Gespräche oder Telefonate, insbesondere über soziale Medien – werden durchschnittlich 1 Stunde und 15 Minuten täglich aufgebracht. In kulturelle Aktivitäten wie Lesen, Musik hören, Kinobesuche oder Ausflüge fließen im Durchschnitt 53 Minuten pro Tag. Zudem investieren die Menschen jeweils rund eine halbe Stunde in sportliche Betätigungen sowie die Verwendung von Computern und Smartphones, jedoch ohne Kommunikation.
Methodische Anmerkungen
Die genannten Daten basieren auf den revidierten Ergebnissen der Zeitverwendungserhebung 2022. Der Mikrozensus (MZ) dient als Basisrahmen für die Zeitverwendungserhebung (ZVE). Nach der Veröffentlichung der Zensusdaten 2022 wurde der MZ aktualisiert, um genauere Informationen über die Bevölkerung zu liefern. Dies verbessert die Qualität der Daten der alle zehn Jahre durchgeführten ZVE. Die aktualisierten Ergebnisse der ZVE 2022 stehen nun im direkten Zusammenhang mit den repräsentativen Zensusdaten.
Die ZVE wird im Abstand von etwa zehn Jahren durchgeführt, und die Teilnahme ist freiwillig. Alle Haushaltsmitglieder ab 10 Jahren erfassen an drei vorgegebenen Tagen (zwei Wochentagen und einem Wochenende) ihre Aktivitäten in einem Zeit-Tagebuch oder einer App. Feiertage zählen in dieser Auswertung wie Wochenendtage.
Zu den Freizeitbeschäftigungen zählen Mediennutzung (wie Fernsehen oder Lesen), Sport, Hobbys, kulturelle Aktivitäten (wie Kinobesuche oder Ausflüge) sowie soziale Interaktionen. Nicht als Freizeitaktivitäten gelten beispielsweise ehrenamtliche Tätigkeiten, Gartenarbeit, handwerkliche Beschäftigungen oder Schlaf.
Zusätzliche Informationen
Mehr Ergebnisse der ZVE 2022 sind auf der Themenseite „Zeitverwendung“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes zu finden (www.zve2022.de). Diese Seite bietet neben Tabellen und Grafiken auch detaillierte Methodikangaben sowie einen umfassenden Bericht mit Ergebnissen, darunter auch Informationen zur „unbezahlten Arbeit.“ ZVE-Daten sind ebenfalls in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 63911) abrufbar.