München (ots)
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. beobachtet weiterhin eine Stagnation auf dem bayerischen Arbeitsmarkt. „Trotz eines leichten Rückgangs bei der Arbeitslosenquote: Die Krise ist noch nicht überwunden, jedoch hoffen wir auf einen Stimmungswechsel für die Zukunft“, äußerte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt bei der Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit für den Monat Mai.
Die Arbeitslosenquote im Freistaat liegt im Mai bei 3,9 % und ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte angestiegen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nähert sich weiter der Sechs-Millionen-Grenze, was laut vbw ein positives Signal ist. „Die bayerischen Unternehmen setzen zunehmend auf eine baldige Wirtschaftswende. Jetzt ist es wichtig, dass die politisch angekündigte Entlastungsoffensive zügig umgesetzt wird. Nur so kann die notwendige Wende eingeleitet werden“, so Brossardt.
Die Zahlen verdeutlichen laut vbw, dass die Konjunktur- und Strukturkrise in Deutschland und Bayern erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat. „Die Deindustrialisierung schreitet weiterhin voran, und es besteht die Gefahr weiterer Unternehmensabwanderungen ins Ausland. Auch internationale Handelsverwerfungen, die wesentlich durch die zunehmend unberechenbare US-Zollpolitik beeinflusst werden, sowie die anhaltenden Krisenherde in Europa infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine, haben einen starken Einfluss auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Gerade jetzt sind wachstumsfördernde und stabilisierende Maßnahmen, wie die Reduzierung der Unternehmensteuer, eine Flexibilisierung der Höchstarbeitszeit und die Stabilisierung der Lohnzusatzkosten, unerlässlich. Wir begrüßen die von der Regierung skizzierten Lösungsvorschläge, benötigen jedoch dringend zügige Umsetzungen. Nur so kann ein Durchbruch für wirtschaftliches Wachstum erzielt werden“, erklärte Brossardt.
Die vbw hofft darauf, dass sich die Stimmung allmählich zum Positiven wandelt. Dazu Brossardt: „Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Mai bereits zum zweiten Mal in Folge gestiegen, ebenso das Ifo-Beschäftigungsbarometer in der Industrie nun zum fünften Mal in Serie. Von einer echten Umkehr kann man noch nicht sprechen, jedoch könnte dies ein Anfang sein.“
Pressekontakt:
Christoph Schreiber, Tel. +49 (0) 89-551 78-361, E-Mail: christoph.schreiber@ibw-bayern.de