Pharmaverbände unterstützen Klage gegen Kommunalabwasserrichtlinie
Die Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sowie Pro Generika haben einen Antrag auf Streithelferstellung im juristischen Verfahren zur Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) gestellt. Mehrere pharmazeutische Unternehmen hatten zuvor Klage erhoben, und nun unterstützen die beiden Verbände aktiv diese Verfahren als Streithelfer.
Der Streit dreht sich um die geplante Einführung einer vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen, die mit einer Herstellerverantwortung einhergeht, deren finanzielle Last hauptsächlich auf die Pharma- und Kosmetikbranche abgewälzt werden soll.
Die Pharmaverbände kritisieren die Richtlinie und bemängeln, dass die EU-Kommission mögliche Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung nicht ausreichend berücksichtigt hat. Sie halten auch die Datenbasis für fragwürdig und argumentieren, dass die Rolle pharmazeutischer Produkte bei der Entstehung von Spurenstoffen überbewertet wurde.
Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI, warnt vor den Folgen der Richtlinie für die Unternehmen und die Arzneimittelversorgung in Europa. Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, betont die finanzielle Belastung für die gesamte Branche und die Unterstützung aller Generika-Unternehmen durch die Streithelferstellung.
Beide Geschäftsführer betonen die Verantwortung der pharmazeutischen Industrie für Umwelt und Nachhaltigkeit und fordern einen ausgewogenen regulatorischen Rahmen, der ökologische Notwendigkeiten mit ökonomischer Realität verbindet.
Sie setzen sich für eine Richtlinie ein, die verhältnismäßig, praktikabel und zukunftsfähig ist, um Umwelt, Wirtschaft und Versorgungssicherheit gleichermaßen zu gewährleisten.
Kontakt:
BPI e.V.: Andreas Aumann (Pressesprecher), Tel. 030 27909-123, aaumann@bpi.de
Pro Generika: Fabian Locher (Pressesprecher), Tel. 030 8161609-55, locher@progenerika.de