Fakten & Zahlen zum deutschen Personalberatungsmarkt
Der Personalberatungsmarkt in Deutschland hat mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen. Im Jahr 2024 erwirtschafteten die Unternehmen in diesem Markt insgesamt 2,82 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 3,8 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Für das Jahr 2025 prognostizieren die Marktteilnehmer einen weiteren leichten Rückgang des Umsatzes um 1,2 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro.
Die Ergebnisse stammen aus der jährlichen Studie „Fakten & Zahlen zum Personalberatungsmarkt“, die vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V. veröffentlicht wird. Laut BDU-Vizepräsident Wolfram Tröger führen die derzeitige wirtschaftliche Lage und geopolitische Herausforderungen dazu, dass weniger Suchmandate vergeben werden. Zudem verlagern Unternehmen zunehmend Recruiting-Aufgaben intern und setzen vermehrt künstliche Intelligenz bei der Kandidatensuche ein.
Obwohl die Umsätze rückläufig waren, zeigt der aktuelle Geschäftsklimaindex, den der BDU vierteljährlich erhebt, einen positiven Trend für 2025. Im 2. Quartal stieg der Index im Vergleich zum Vorquartal um 8,6 Punkte auf 85,8 Punkte. Top-25 und größere Personalberatungen sind optimistischer in Bezug auf die Zukunft, während kleinere Unternehmen und Boutiquen etwas pessimistischer sind.
Geschäftsbereich „Executive & Specialist-Search“ schwächelt
Der Bereich „Executive & Specialist-Search“ ist das Kerngeschäft der Branche und verzeichnete 2024 einen Umsatzrückgang von 4,9 Prozent. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang um 2 Prozent erwartet. Hingegen verzeichneten die Beratungsfelder „Executive Coaching“ und „Leadership Advisory“ im Jahr 2024 das stärkste Wachstum. Für 2025 prognostizieren die Marktteilnehmer ein Wachstum bei „Executive Coaching“ und „Potenzialanalyse & Diagnostik“.
Laut Arne Adrian, Vorsitzender des Vorstands im Fachverband Personalberatung des BDU, gewinnen Felder außerhalb der Personensuche an Bedeutung, da Unternehmen Managementkompetenzen an die sich verändernde Arbeitswelt anpassen müssen.
Positionen und Branchen
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 75.000 Positionen mit Fach- und Führungskräften durch Personalberatungen besetzt. Die meisten Platzierungen fanden im Einkommensbereich von 100.000 bis 150.000 Euro statt. Großunternehmen und Konzerne waren die wichtigsten Auftraggeber, wobei die Bauindustrie den größten Umsatzrückgang verzeichnete.
Die Studie zeigt, dass die honorare stabil bleiben. Im Jahr 2024 betrug das durchschnittliche Honorar der Personalberatungen 27,5 Prozent des Zieleinkommens.
Ausblick auf 2025 und Struktur des Marktes
Personalberatungen erwarten strukturelle Veränderungen in der Branche für das Jahr 2025. Über Private-Equity-Übernahmen und plattformbasierte Executive-Search-Modelle wird spekuliert. Regulatorische Umfelder, Diversity- und ESG-Vorgaben spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Personalsuche. Die Studie beleuchtet auch die Struktur des Personalberatungsmarktes in Deutschland, wo größtenteils mittelgroße Unternehmen mit einem Umsatz von unter 2,5 Millionen Euro dominieren.