Neuausrichtung der deutschen Wirtschaft
Marcel Fratzscher sieht die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland als Chance für eine Neuerfindung der deutschen Wirtschaft. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) betont die Notwendigkeit einer umfassenden Transformation. Laut Fratzscher erhöhen die gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen den Druck auf die Industrie, innovativer zu werden, sich im globalen Wettbewerb neu aufzustellen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Der Staat kann dabei nur begrenzt unterstützen, insbesondere durch Maßnahmen wie die Reduzierung der Stromsteuer und der Subventionierung der Netzentgelte.
Fratzscher warnt jedoch davor, dass die Erholung in vielen Industriezweigen langwierig sein wird und einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren in Anspruch nehmen könnte. Er fordert Unternehmen auf, frühzeitig in neue Technologien zu investieren, um sich neu zu orientieren und zukunftsfähig zu bleiben. Des Weiteren plädiert Fratzscher für umfangreiche Reformen, darunter eine Reform Europas, eine große Steuerreform und eine Sozialstaatsreform. Er betont die Notwendigkeit, die Sozialsysteme an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen und eine zielgenauere Unterstützung der Bedürftigen sicherzustellen.
Für Fratzscher sollten insbesondere finanzstarke Personen und Unternehmen einen stärkeren Beitrag leisten, um die Sozialsysteme nachhaltig zu sichern. Er plädiert dafür, die Belastungen vermögender Personen zu erhöhen, um diejenigen zu unterstützen, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Das Ziel ist es, eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und Unterstützung zu gewährleisten.
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