Sankt Anna am Aigen (ots)
Der Druck auf Hersteller und Händler durch Ultra-Fast-Fashion und Billigimporte nimmt zu. Plattformen wie Shein verändern die Preisstrukturen – nicht selten zulasten von Qualität, Umwelt und Arbeitsbedingungen. Doch die Bereitschaft, auf lokale Lieferanten zurückzugreifen, wächst.
Nachhaltigkeit, Lieferfähigkeit und Image im Fokus
Es geht nicht nur um ökologischen Nutzen, sondern auch um die Garantie von Lieferfähigkeiten, das Firmenimage und die Kontrolle über Wertschöpfungsprozesse. Dieser Artikel erklärt die strategischen Vorteile, die lokales Sourcing mit sich bringt, warum kurzfristige Einsparungen auf lange Sicht nachteilig sein können und wie Transparenz zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil wird.
Glokalisierung: Ein bedeutender Trend in unsicheren Zeiten
In der Vergangenheit orientierten sich viele Unternehmen vor allem an Asien für ihre Lieferketten. In den letzten Jahren hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Zunehmend setzen Unternehmen auf lokale Beschaffungsmöglichkeiten. In einigen Fällen profitieren sie sogar von niedrigeren Preisen als bei der Fertigung in Asien, wie zum Beispiel bei Verpackungen, die direkt aus Europa bezogen werden.
Warum der Wandel jetzt nötig ist
Ein Grund für das Handeln vieler Unternehmen in dieser Zeit ist das Overton-Fenster, ein Konzept aus der politischen Analyse. Es beschreibt Denkräume, die in der öffentlichen Diskussion als akzeptabel betrachtet werden. Bei der Produktion und den Lieferketten verschieben sich die Grenzen dessen, was sinnvoll erscheint. Angesichts der zunehmenden Unberechenbarkeit der globalen Wirtschaft gewinnen lokale Beschaffungsstrategien an Bedeutung und Akzeptanz.
Vorteile der europäischen Produktion
Die Suche nach geeigneten Herstellern in Europa erfordert zwar ein anderes Vorgehen als in Asien, ist jedoch nicht unmöglich. In Asien sind Produzenten für gewöhnlich sehr reaktionsschnell, sei es durch Chats oder kurzfristige Muster. Diese schnellen Interaktionen führen jedoch selten zu stabilen, langfristigen Geschäftsbeziehungen.
Im Vergleich dazu überzeugt Europa durch stabile Partnerschaften und nachvollziehbare Abläufe. Aktuell sind die Preise in Europa nicht nur wettbewerbsfähig, sondern in einigen Branchen sogar günstiger als in Asien – und das bei hoher Qualität. Hinzu kommt das geringere Haftungsrisiko in Europa, da Hersteller in der Europäischen Union strengen Vorgaben folgen. Zahlreiche Kunden profitieren zudem von schnellen Lieferzeiten von oft nur wenigen Tagen.
Durch gezielte Recherche, den Besuch von Fachmessen und transparente Abläufe können Unternehmen geeignete Hersteller in Europa finden. Anders als in Asien liegt der Fokus hier mehr auf Effizienz in der Produktion und hohen Qualitätsstandards, als auf schnellen Verkäufen. Besonders viele Branchen wie Lebensmittel, Kosmetik, Möbel, Textilien und Kunststoffteile profitieren dabei. Die Elektronikbranche bleibt hingegen von der Fertigung in China abhängig, obwohl auch hier das Interesse an europäischen Alternativen wächst.
Branchen mit Vorteilen durch europäische Produktion
Die Vorstellung, dass die Produktion in China günstiger sei, ist mittlerweile veraltet. In Bereichen wie Kunststoffen, Kosmetik, Lebensmitteln, Mode und Maschinenbau ist es durchaus möglich, vergleichbare oder sogar günstigere Preise in Europa zu erzielen. Dies gilt besonders, wenn Faktoren wie Qualitätskontrollen, Zollkosten und Transport bereits berücksichtigt sind. Die europäische Kunststoffproduktion, beispielsweise, gilt als äußerst effizient und stark automatisiert, was Preisunterschiede zu China minimiert.
Zur Verdeutlichung der wirtschaftlichen Vorteile einer europäischen Produktion hier ein Beispiel: Bei der Herstellung einer Verpackung für Fitnessprodukte liegt der Stückpreis in Asien, ohne Transport, bei 9,91 Euro. In Europa hingegen beträgt der Preis, inklusive Transport, nur 8,38 Euro. Die Beschaffung in Europa kann also finanziell lohnend sein – besonders, wenn neben den Produktionskosten auch Transport, Zollgebühren, Lebenszykluskosten und Nachhaltigkeitsaspekte betrachtet werden.
Über Margot Königshofer
Margot Königshofer ist die Gründerin und Geschäftsführerin der Procfit GmbH, die sich auf den Aufbau und die Optimierung von Lieferketten für Startups, Jungunternehmer und Onlinehändler spezialisiert hat. Mit über 19 Jahren Erfahrung und einem Netzwerk von 70.000 Lieferanten hat sie bereits über 800 Projekte erfolgreich begleitet. Procfit bietet Unternehmen ein umfassendes Servicepaket für den Einkauf und den Aufbau ihrer Lieferketten an. Weitere Informationen finden Sie unter: procfit.at.
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