Untersuchung zur internen Kommunikation in deutschen Unternehmen
Eine kürzlich veröffentlichte Studie mit dem Titel „Employee Communication Impact Study“ von Staffbase und dem Meinungsforschungsinstitut YouGov hat die interne Kommunikation in deutschen Unternehmen im internationalen Vergleich untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen in Bezug auf die Krisenkommunikation gut aufgestellt sind. Allerdings bestehen nach wie vor Schwächen im täglichen Kommunikationsalltag, insbesondere im Bereich der Führungskommunikation und der Einbindung von Non-Desk-Mitarbeitenden.
Wichtige Erkenntnisse der Studie im Überblick:
- Etwa die Hälfte der Mitarbeitenden (51 %) findet, dass ihr Unternehmen in Krisenzeiten gut kommuniziert.
- Im Gegensatz dazu sehen nur 16 Prozent ihre Führungskraft als starke Kommunikator*in im täglichen Umgang – ein Wert, der in den USA und Österreich fast doppelt so hoch ist.
- Wenn Mitarbeitende über einen Jobwechsel nachdenken, spielt die interne Kommunikation eine wichtige Rolle, da 70 Prozent sie als Grund nennen.
- Insbesondere bei Non-Desk-Kolleg*innen zeigt sich ein Problem, da nur 34 Prozent mit der Kommunikation zufrieden sind.
Die Studie betont die Bedeutung einer effektiven internen Kommunikation im Unternehmenskontext und hebt hervor, dass gute Kommunikation nicht nur in Krisenzeiten wichtig ist, sondern auch im täglichen Betrieb. Mitarbeiter erwarten nicht nur Durchhalteparolen, sondern auch Orientierung, Austausch und Nähe. Dr. Juliane Kiesenbauer, General Manager DACH bei Staffbase, betont die Wichtigkeit der internen Kommunikation als strategisches Führungsinstrument und fordert eine stärkere Ausrichtung von Tools, Prozessen und Führungskompetenzen auf die gesamte Belegschaft.
Deutschlands Krisenkommunikation überzeugt in der Regel
In Zeiten des Wandels ist eine gute interne Kommunikation entscheidend dafür, dass Mitarbeitende informiert, eingebunden und handlungsfähig bleiben. Die Mehrheit der Befragten bewertet die Krisenkommunikation ihres Unternehmens positiv, wobei 51 Prozent sie als „ausgezeichnet“ oder „gut“ einschätzen. Nur 17 Prozent sehen sie als „schlecht“ oder „sehr schlecht“. Besonders zufrieden sind die Beschäftigten in den Branchen Finanzen und Versicherungen sowie Information und Kommunikation, wo die positiven Bewertungen bei über 70 Prozent liegen.
Führungskommunikation als Herausforderung
Im Alltag der deutschen Unternehmen besteht ein deutlicher Bedarf an Verbesserung in der Führungskommunikation: Nur 16 Prozent der Mitarbeiter empfinden ihre Führungskraft als exzellente Kommunikator*in. Im Vergleich dazu beträgt dieser Wert in den USA und Österreich jeweils 30 Prozent. Eine klare Kommunikation durch Führungskräfte kann sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirken, denn 85 Prozent der Beschäftigten, die ihre Führung als klar empfinden, sind mit ihrer Arbeit zufrieden.
Schlechte interne Kommunikation beeinflusst Fluktuation
Die Art und Weise, wie Unternehmen intern kommunizieren, hat direkten Einfluss auf die Zufriedenheit, Bindung und Wechselbereitschaft ihrer Mitarbeiter. 70 Prozent der deutschen Mitarbeiter, die über einen Jobwechsel nachdenken, führen schlechte interne Kommunikation als Grund an. Dies ist ein Warnsignal angesichts des ohnehin angespannten Arbeitsmarktes. Schlechte Kommunikation wird häufiger als Kündigungsgrund genannt als andere Faktoren wie „unzureichender Urlaub“ oder „mangelnde persönliche Sicherheit“. Nur Gehalt und die Beziehung zur Führungskraft sind noch wichtiger.
Non-Desk-Mitarbeitende und ihre Kommunikationsbedürfnisse
Die Zufriedenheit mit der internen Kommunikation in deutschen Unternehmen kann verbessert werden, da nur 42 Prozent der Mitarbeiter „sehr“ oder „eher zufrieden“ sind. Insbesondere bei Non-Desk-Mitarbeitenden besteht Nachholbedarf, da nur 34 Prozent mit der Kommunikation zufrieden sind. Auch beim Thema Feedback gibt es Unterschiede zwischen Büroangestellten und Non-Desk-Mitarbeitenden.
Fazit: Interne Kommunikation als strategische Priorität
Die Studienergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen in der Krisenkommunikation gut abschneiden, aber im Alltag Verbesserungsbedarf besteht, insbesondere in der Führungskommunikation und bei der Einbindung von Non-Desk-Mitarbeitenden. Eine strategische Stärkung der internen Kommunikation kann die Entscheidungsqualität verbessern, die Fluktuation reduzieren und die operative Effizienz steigern. Dafür ist es notwendig, die Kommunikationstools, -prozesse und Führungskompetenzen auf die gesamte Belegschaft auszurichten.
Die Employee Communication Impact Study 2025 befragte insgesamt 3.574 Arbeitnehmer*innen in verschiedenen Ländern. Die vorliegenden Ergebnisse stammen aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz).
Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden.
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