Veränderungen in der Haushaltsgeräte-Industrie: Konkurrenz aus Asien und Herausforderungen auf dem Heimatmarkt
Im Bereich Haushaltsgeräte gab es lange Zeit einen Goldstandard, an dem die gesamte Branche orientiert war. Das Label „Made in Germany“ stand für Qualität, Zuverlässigkeit und modernste Technologie. Doch jetzt hat die deutsche und europäische Haushaltsgeräte-Industrie diese führende Position verloren und kämpft mit starken asiatischen Herstellern um ihre Existenz. Mehrere Faktoren haben zu dieser Situation geführt, wobei das größte Problem für die deutschen Marken ihr Zögern ist. Es ist daher an der Zeit, sich mit den unbequemen Wahrheiten auseinanderzusetzen.
Herausforderungen für europäische Hersteller
Hersteller aus Asien, wie Haier, LG oder Midea, haben nicht nur den Vorteil ihrer Größe und günstigen Bedingungen, sondern auch eine klarere Strategie. Sie überholen die internationale Konkurrenz in Bezug auf Innovation und Geschwindigkeit. Marken im mittleren Preissegment leiden besonders unter dem Aufkommen günstiger Alternativen. Selbst traditionelle „Premium“-Marken verlieren Marktanteile. Im Jahr 2023 entfielen 35 % des weltweiten Marktes für Haushaltsgeräte auf asiatische Hersteller.
Europäische Hersteller stehen auch unter zusätzlichem Margendruck aufgrund der führenden Rolle Europas bei Compliance und Nachhaltigkeit. Deutsche Marken bieten zwar energieeffiziente Produkte, sind jedoch teurer aufgrund höherer Produktionskosten, die durch Umweltauflagen entstehen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird M&A zur Überlebensstrategie.
Digitalisierung und Versäumnisse der Industrie
Smart Home und digitale Vernetzung galten lange als die Zukunft, doch der Kampf um digitale Plattformen ist bereits entschieden. Amazon, Google und andere Big Tech-Unternehmen haben mit ihrer Überlegenheit bei der Softwareentwicklung den Wettbewerb gewonnen. Die Haushaltsgeräte-Industrie steht vor der Wahl: Integration oder Bedeutungsverlust.
Forschungsbudgets in Milliardenhöhe wurden in digitale Features investiert, die keinen signifikanten ROI brachten, da Verbraucher nicht bereit sind, für sie zu zahlen. Forschung und Entwicklung fehlt häufig an Strategie und Fokus, was zu ineffizienten Ergebnissen führt. D2C-Vertriebsmodelle, die als vielversprechend galten, enttäuschen oft in der Umsetzung.
Zusammenfassung der Hauptpunkte
- Asiatische Hersteller sind besser, schneller und innovativer.
- Mittleres Marktsegment leidet unter Konkurrenz durch Private Labels.
- Traditionelle Premium-Marken haben mit Verlusten zu kämpfen.
- Compliance und Nachhaltigkeit erhöhen die Produktionskosten in Europa.
- M&A wird zur Überlebensstrategie.
- Die Industrie hat den Wandel zur Software-Strategie verschlafen.
- Big Tech-Unternehmen dominieren das digitale Zuhause.
- Smart Home investiert oft in ungenutzte Anwendungen.
- Forschung und Entwicklung fehlt Strategie und Fokus.
- D2C-Modelle sind oft unprofitabel.
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