Munich (ots)
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. betrachtet die Mobilität als fundamentale Grundlage für Freiheit, Fortschritt und wirtschaftliche Vernetzung. Eine moderne und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist wesentlich für die Identität von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie ist entscheidend für den Austausch von Informationen, den Weg zur Arbeitsstelle, effiziente Wertschöpfungsketten, Handel und wirtschaftlichen Erfolg. Instandhaltung und Weiterentwicklung dieser Infrastruktur sind langfristige Aufgaben des Staates“, erklärte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, während des Kongresses „Moderne Infrastruktur“.
Die vbw freut sich darüber, dass die neue Bundesregierung laut Koalitionsvertrag die Effizienz der deutschen Verkehrsinfrastruktur nachhaltig steigern möchte. „Erhöhte Mittel, beschleunigte Planungs- und Genehmigungsprozesse und stabile Finanzierungsstrukturen, in denen die Mautgebühren für Straßenbauzwecke verwendet werden, sind der richtige Weg. Ebenso wichtig sind flächendeckende Ladesäulen für PKWs und LKWs“, betonte Brossardt. Allerdings besteht laut vbw Klärungsbedarf in Bezug auf die Priorisierung einzelner Maßnahmen. Insbesondere der Alpenverkehr, ein Schlüsselelement des Transeuropäischen Verkehrsnetzes, fehlt. „Der Bundestag ist jetzt gefordert, insbesondere beim Brenner-Nordzulauf. Eine klare Bau- und Planungsperspektive ist dringend erforderlich, da dieser Abschnitt sich als Engpass erwiesen hat. Es kann nicht sein, dass ein 55 km langer Tunnel unter den Alpen viel schneller fertiggestellt wird als ein fast gleich langer Abschnitt, der teilweise oberirdisch verläuft. Hier muss es einfach schneller gehen„, forderte Brossardt.
Der Kongress diskutierte auch die Ergebnisse der Studie der vbw „Langfristige Auswirkungen von New Work auf die Mobilität der Menschen in Bayern“. Die Studie wurde von der Prognos AG im Auftrag der vbw erstellt. Sie zeigte, dass die Mobilität nicht abnimmt, sondern sich wandelt. Durch flexible Arbeitszeitmodelle können Verkehrsspitzen entzerrt werden, zum Beispiel durch weniger Präsenztage oder antizyklische Bürozeiten. Brossardt stellte fest: „Arbeitnehmer in städtischen Gebieten nutzen Homeoffice und mobile Arbeit deutlich häufiger als in ländlichen Regionen. Dies liegt unter anderem an der Wirtschaftsstruktur und der Verfügbarkeit moderner Arbeitsmodelle.“
Wenn sich diese Trends fortsetzen, müssen sie auch in die Infrastrukturplanung einfließen, beispielsweise in Bezug auf Haltestellen oder Parkplätze. „Eine effiziente Ausweitung der Infrastruktur bleibt unverzichtbar. Bestehende strukturelle Engpässe müssen endlich behoben werden, dazu gehören auch komplexe Projekte wie die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München. Die Ergebnisse stellen dies nicht in Frage. Dennoch ist es für die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene wichtig, die Trends in den nächsten Jahren genau zu beobachten und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, immer mit dem Ziel einer bedarfsgerechten Mobilität in allen Regionen„, betonte Brossardt abschließend.
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