Apothekensterben in Deutschland: Mythos oder Realität?
Ein neues Positionspapier der European Association of E-Pharmacies (EAEP) widerspricht der verbreiteten Vorstellung vom „Apothekensterben“ in Deutschland. Trotz eines rückläufigen Trends bei der Anzahl von Apotheken bleibt die Arzneimittelversorgung im Land gesichert. Die Analyse aktueller Versorgungsdaten des Bundes-Apotheken-Registers und des Instituts IQVIA zeigt, dass Apotheken hauptsächlich dort schließen, wo bereits eine hohe Dichte an Apotheken besteht. Dies deutet darauf hin, dass es keine Versorgungskrise gibt und die Bevölkerung, auch in ländlichen Gebieten, weiterhin gut versorgt ist.
Versorgung flächendeckend gewährleistet
Untersuchungen zeigen, dass trotz Apothekenschließungen die nächste Apotheke im Durchschnitt nur 390 Meter entfernt ist. Eine Studie des Instituts IQVIA bestätigt zudem, dass für 97,5 Prozent der Bevölkerung der Weg zur nächsten Apotheke unverändert blieb oder sogar verkürzt wurde zwischen 2018 und 2023.
Obwohl unwirtschaftliche Apotheken schließen, bleibt die pharmazeutische Versorgung gesichert, da die Anzahl der Fachkräfte in Apotheken einen historischen Höchststand erreicht hat. Zusätzlich haben Online-Apotheken ihre Leistungsfähigkeit demonstriert, indem sie mehr als 76 Millionen Bestellungen von 25,9 Mio. KundInnen aus Deutschland bearbeitet haben.
Online-Apotheken sind Teil der Lösung, nicht des Problems
Der Co-Präsident der EAEP, Olaf Heinrich, betont, dass der digitale Arzneimittelbezug mittlerweile zur Versorgungsrealität gehört und Online-Apotheken einen wichtigen Beitrag leisten. Trotzdem sehen sich viele traditionelle Apotheken wirtschaftlichem Druck ausgesetzt, der durch Strukturprobleme wie dem demografischen Wandel, Fachkräftemangel und steigende Betriebskosten verursacht wird. Es wird klar gestellt, dass Online-Apotheken nicht die Hauptursache dieser Probleme sind.
Zukunftsfähige Strukturreformen gefordert
Die EAEP fordert von der Politik datenbasierte und zukunftsfähige Strukturreformen, um die Apothekenlandschaft in Deutschland zu stärken. Es wird betont, dass der Rückgang von Apotheken keine Krise darstellt, sondern eine normale Entwicklung auf dem Markt. Konkrete Maßnahmen wie eine stärkere Digitalisierung im Gesundheitswesen und die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen werden vorgeschlagen, um das Gesundheitssystem langfristig zu verbessern.
Weitere Informationen zur EAEP und ihren Aktivitäten finden Sie auf der offiziellen Website. Bei Presseanfragen wenden Sie sich bitte an Martino Canonico unter info@eaep.com.