Bericht über Arbeitssicherheit und Unfallprävention
Im vergangenen Jahr wurde eine positive Entwicklung in Bezug auf das Unfallrisiko am Arbeitsplatz festgestellt. Laut den Geschäfts- und Rechnungsergebnissen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, die heute vom Verband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) veröffentlicht wurden, gab es einen Rückgang der Unfälle bei der Arbeit um 2,3 Prozent. Auch Wegeunfälle, Schulunfälle und Berufskrankheiten verzeichneten Rückgänge. Der durchschnittliche Beitrag zu den Berufsgenossenschaften sank auf 1,09 Euro je 100 Euro Lohnsumme.
Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 712.257 meldepflichtige Arbeitsunfälle (-3,8 Prozent) sowie 168.648 meldepflichtige Wegeunfälle (-6,0 Prozent). 307 Versicherte verloren aufgrund eines Arbeitsunfalls ihr Leben, 214 aufgrund eines Wegeunfalls. Zusätzlich erhielten 12.821 Versicherte erstmals eine Rente aufgrund eines Arbeits- oder Wegeunfalls.
Dr. Edlyn Höller, stv. DGUV-Hauptgeschäftsführerin, betonte, dass der Rückgang des Unfallrisikos in fast allen Branchen zu verzeichnen ist. Sie mahnte jedoch davor, die positive Entwicklung als selbstverständlich anzusehen und betonte die Bedeutung von sicheren und gesunden Arbeitsbedingungen. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zunehmen wird und Maßnahmen zur Unfallprävention als Investition betrachtet werden sollten.
Berufskrankheiten und ihre Entwicklung
Im Jahr 2024 beeinflusste das Abklingen der Pandemie das Geschehen im Bereich der Berufskrankheiten. Es gab einen signifikanten Rückgang der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit (-38 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. In 26.821 Fällen wurde eine Berufskrankheit anerkannt, was einem Rückgang um rund 63 Prozent entspricht. Die Folgen von Erkrankungen an Covid-19 führten zu einem deutlichen Anstieg der Rentenzahlungen aufgrund von Berufskrankheiten.
Unfälle in anderen Bereichen
Neben Arbeitnehmenden und versicherten Unternehmern verzeichneten auch andere Gruppen wie Feuerwehrleute, pflegende Angehörige und ehrenamtlich Tätige Unfälle. Insgesamt gab es 42.403 Arbeitsunfälle sowie 4.835 Wegeunfälle in dieser Gruppe. Für Unfälle im Ehrenamt erhielten 649 Versicherte erstmals eine Rente, wobei 39 Versicherte bei einem Unfall ums Leben kamen.
Schülerunfälle und Prävention
Auch die Schülerunfallversicherung verzeichnete einen leichten Rückgang der meldepflichtigen Unfälle, insbesondere auf dem Schulweg. Die Unfallzahlen auf dem Schulweg gingen um über fünf Prozent zurück, wobei 18 Versicherte tödlich verunglückten. Maßnahmen zur Prävention spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Gesundheit in Schulen und Bildungseinrichtungen.
Beitragsbelastung und Leistungen
Die relative Beitragsbelastung ging leicht zurück, während die Aufwendungen für Leistungen um 3,3 Prozent stiegen. Die Kosten für Heilbehandlung und Rehabilitation sowie die finanzielle Entschädigung von Versicherten waren dabei die größten Posten. Die Investitionen in Präventionsmaßnahmen stiegen um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die gesetzliche Unfallversicherung spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherheit am Arbeitsplatz und der Unterstützung von Unfallopfern bei der Rückkehr ins Arbeitsleben. Die Verwaltungskosten stiegen aufgrund von Tarifabschlüssen, was jedoch als notwendige Investition betrachtet wird.
Kontakt für Presseanfragen:
Stefan Boltz
Pressesprecher
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Tel.: +49 30 13001-1414
E-Mail: presse@dguv.de