Memecoin-Crash: Warum Argentiniens Präsident jetzt freigesprochen ist
Memecoins, ein Präsident und ein dramatischer Kurssturz: Was nach einem viralen Internet-Phänomen klingt, wurde für Javier Milei zur ernsten politischen Krise. Die Geschichte rund um die LIBRA-Münze bewegt nicht nur die Krypto-Szene, sondern ganz Argentinien. Jetzt wurde der Präsident offiziell entlastet – doch das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen.
Freispruch für Milei im LIBRA-Memecoins-Skandal
Javier Milei, Argentiniens polarisierender Präsident, steht erneut im Zentrum eines Krypto-Dramas. Nachdem er im Februar auf X (ehemals Twitter) den Solana-basierten Memecoin LIBRA bewarb, kam es zu einem beispiellosen Hype – gefolgt von einem dramatischen Absturz. Innerhalb weniger Stunden stieg der Wert der Coin auf 4,50 US-Dollar, nur um kurz darauf unter die Marke von 0,50 Dollar zu fallen. Der Vorwurf: Milei habe seine politische Position für persönlichen Profit genutzt.
Doch nun veröffentlichte die Antikorruptionsbehörde eine Erklärung, die Milei entlastet. Er habe in rein privater Funktion gehandelt, als er den Coin bewarb. Es gebe keine Beweise für illegale Handlungen oder eine Verbindung zum Projekt. Die Behörde beendete ihre Untersuchung – nicht jedoch die parallel laufende strafrechtliche Ermittlung, die weiterhin prüfen soll, ob Milei einen finanziellen Vorteil aus der Promotion zog.
El Gobierno eliminó la Unidad de Tareas de Investigación del caso $LIBRA. El decreto lo firmaron Javier Milei y Mariano Cúneo Libarona. pic.twitter.com/ikF6E8OASA
— Corta (@somoscorta) May 20, 2025
Der Aufstieg und Fall des Memecoins LIBRA
Der Memecoin LIBRA wurde ursprünglich mit hehren Zielen beworben. Sie sollte laut dem Projekt „Viva La Libertad“ kleine Unternehmen in Argentinien fördern und so die lokale Wirtschaft stärken. Doch was als privates Investmentprojekt begann, eskalierte schnell. Mileis X-Post erreichte Millionen und löste eine regelrechte Kaufwelle aus. Innerhalb von Stunden lag das Handelsvolumen bei über einer Milliarde US-Dollar.
Doch kurz darauf wendete sich das Blatt. Zweifel an der Seriosität der Entwickler und die schnelle Kurskorrektur sorgten für massive Verluste bei Investoren. Viele warfen den Initiatoren ein „Pump-and-Dump“-Schema vor – eine gezielte Manipulation des Markts zur schnellen Gewinnmitnahme. Als der Wert schließlich auf unter 0,03 Dollar fiel, war klar: LIBRA war abgestürzt – und Milei mittendrin.
Politischer Druck und juristische Folgen bei Memecoins
Die Opposition witterte schnell politisches Kapital und forderte Aufklärung. Unter dem Druck öffentlicher Empörung wurde sogar eine Sonderkommission eingesetzt – die jedoch von Milei selbst wieder aufgelöst wurde. Für Kritiker ein klares Zeichen für Vertuschung, für Unterstützer ein notwendiger Schritt zur Deeskalation. Die Staatsanwaltschaft ermittelt dennoch weiter.
Interessant ist auch Mileis eigene Reaktion: Zunächst verteidigte er den Post, später löschte er ihn und behauptete, nicht über die Details des Projekts informiert gewesen zu sein. In einem neuen Beitrag sprach er von einem „privaten Projekt ohne Verbindungen zu seiner Person“. Seine Wut richtete sich gegen die politische Elite, die ihn „schädigen wolle“ – das Ganze sei ein Angriff auf seinen Reformkurs.
Ein Präsident mit Krypto-Vergangenheit
Der LIBRA-Vorfall ist nicht Mileis erste Berührung mit dubiosen Krypto-Initiativen. Bereits 2022 – noch vor seiner Wahl – bewarb er die Plattform CoinX auf Instagram. Auch hier versprach man hohe Renditen, und auch hier fühlten sich Investoren betrogen. Die Geschichte wiederholt sich: Milei bewirbt Memecoins, Investoren kaufen, das Projekt fällt – und die Verantwortung bleibt unklar verteilt.
Für viele zeigt das Muster: Der Präsident neigt dazu, sich unüberlegt in private Finanzprojekte einzumischen – mit weitreichenden Konsequenzen. Für seine Gegner ein Beweis für mangelnde Professionalität, für seine Fans Ausdruck von wirtschaftlicher Freiheit. In jedem Fall aber bleibt sein Verhältnis zur Krypto-Welt umstritten.
Memecoins: Risiko mit Promi-Faktor
Memecoins wie LIBRA oder der ebenfalls auf Solana basierende TRUMP-Token stehen für eine neue Art digitaler Spekulation. Oft basieren sie auf Internet-Hypes, Prominenz und schnellen Reaktionen der Community. Doch was wie ein Spiel aussieht, hat reale Folgen: Menschen verlieren Geld, Märkte kollabieren – und wenn Präsidenten sich einmischen, wird es politisch brisant.
Im Fall des Memecoins LIBRA zeigt sich exemplarisch, wie volatil und gefährlich diese Token sein können. Der Markt für Memecoins reagiert extrem sensibel auf Aussagen einflussreicher Persönlichkeiten. Wenn ein Präsident einen Coin bewirbt, wirkt das wie ein staatliches Gütesiegel – auch wenn es keines ist. Und genau hier liegt das Problem.
Die Gefahren von Memecoins und die Sicherheit von Bitcoin
Memecoins sind hochspekulativ und bergen ein extremes Risiko, da ihr Wert oft auf Hype und nicht auf fundierten Technologien basiert. Im Gegensatz dazu hat sich Bitcoin als die stabilste und langlebigste Kryptowährung etabliert, mit einer bewährten Technologie und breiter Akzeptanz. Viele Memecoins verlieren schnell an Wert oder verschwinden sogar komplett, was zu erheblichen finanziellen Verlusten führen kann. Für eine sichere und langfristige Investition am Kryptomarkt bleibt Bitcoin die beste Wahl.