Ethereum ist eine der wichtigsten Plattformen für Kryptowährungen und dezentrale Anwendungen. Doch Ethereum hat ein Problem: Die Transaktionsgebühren (Gas Fees) sind oft sehr hoch, und die Geschwindigkeit reicht manchmal nicht aus, um viele Nutzer gleichzeitig zu bedienen. Deshalb gibt es sogenannte Layer-2-Netzwerke (L2), die helfen, diese Probleme zu lösen.
Was sind Layer 2 Netzwerke?
Layer 2 Netzwerke bündeln Transaktionen außerhalb der Haupt-Blockchain (Ethereum Layer 1), um die Kosten zu senken und die Geschwindigkeit zu erhöhen. Bekannte Beispiele sind Arbitrum, Optimism oder Base. Das hat gut funktioniert – aber inzwischen gibt es über 140 solcher Netzwerke. Das führt zu einem neuen Problem: Fragmentierung.
Was bedeutet Fragmentierung?
Statt dass alle Layer-2-Netzwerke zusammenarbeiten, entstehen viele abgeschottete Inseln. Vermögenswerte müssen über sogenannte Bridges (Brücken) hin und her geschoben werden, was teuer, kompliziert und oft unsicher ist. Seit 2021 wurden dadurch bereits über 2,3 Milliarden US-Dollar durch Hacks gestohlen. Außerdem fehlt die gute Zusammenarbeit zwischen den Netzwerken, was viele Vorteile von Ethereum einschränkt.
Die Idee der Based Rollups
Ein Ethereum-Forscher namens Justin Drake schlägt eine neue Lösung vor: Based Rollups. Statt dass jedes Layer-2-Netzwerk seine eigenen Regeln für die Reihenfolge der Transaktionen macht, übernimmt das die Ethereum-Validatoren direkt – also die Haupt-Knotenpunkte im Ethereum-Netzwerk.
Welche Vorteile bringt das?
- Bessere Zusammenarbeit zwischen den Layer-2-Netzwerken, keine unsicheren Bridges mehr nötig
- Mehr Dezentralisierung, da es keinen einzelnen „Chef“ für die Transaktionsreihenfolge gibt
- Die Gebühren für die Bearbeitung der Transaktionen (Sequencer-Gebühren) kommen zurück ins Ethereum-Netzwerk, was dessen Wirtschaft stärkt
Warum sollten Layer-2-Projekte auf Gewinne verzichten?
Es ist verständlich, dass Layer-2-Projekte ihre eigenen Sequencer betreiben, weil sie damit viel Geld verdienen. Zum Beispiel macht Base jährlich rund 93 Millionen US-Dollar mit Sequencer-Gebühren. Trotzdem unterstützen viele große Layer-2-Projekte diese neue Idee, weil ein gemeinsames, einheitliches Ethereum-Netzwerk auf lange Sicht allen mehr bringt – mehr Nutzer, mehr Vertrauen und bessere Nutzungsmöglichkeiten.
Herausforderungen
Natürlich ist die Umstellung auf Based Rollups nicht einfach:
- Ethereum braucht etwa 12 Sekunden pro Block, manche Layer-2-Netzwerke sind viel schneller
- Es gibt technische Herausforderungen bei der Reihenfolge von Transaktionen über verschiedene Netzwerke hinweg
- Apps müssen umgebaut werden, was viel Arbeit bedeutet
Fazit
Ethereum lebt von einem offenen und verbundenen Ökosystem. Based Rollups könnten helfen, diese Vision wiederherzustellen – mit sichereren Transaktionen, besseren Nutzererfahrungen und einer stärkeren Verbindung zwischen den Netzwerken. Es ist keine einfache Lösung, aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.