Kirgistan ist eine Partnerschaft mit der größten Krypto-Börse Binance eingegangen, um die finanzielle Infrastruktur voranzutreiben. Dabei hat das Land laut einem hochrangigen Binance-Mitarbeiter auch zugesagt, eine Bitcoin- beziehungsweise Krypto-Reserve zu etablieren.
Partnerschaft zwischen Kirgistan und Binance
Gestern gab es die Meldung, dass Kirgistan und Binance zusammenarbeiten, um Zahlungen mit Kryptowährungen und Bildung über die Blockchain-Technologie voranzutreiben. Binance hat dafür eine Absichtserklärung (MoU) mit der kirgisischen Investitionsagentur unterzeichnet.
Die Vereinbarung wurde während der ersten Sitzung des neuen „Krypto-Beirats“ geschlossen, an der auch der Präsident Kirgistans, Sadyr Japarov, teilnahm. Bei der Zusammenarbeit geht es unter anderem darum, dass der Dienst „Binance Pay“ für grenzüberschreitende Zahlungen zur Anwendung kommt.
Doch das Land, das kürzlich ein Gesetz zur Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) verabschiedet hat, arbeitet laut Binance-Vertretern auch an einer Bitcoin- und Krypto-Reserve.
Kirgistan mit Bitcoin- und Krypto-Reserve?
Laut Kyrylo Khomiakov, Leiter von Binance für die GUS-Staaten, Mittel- und Osteuropa sowie Afrika, soll der Krypto-Beirat Kirgistans auch zugesagt haben, eine Bitcoin- beziehungsweise Krypto-Reserve möglich zu machen.
Neben Bitcoin soll auch der Coin von Binance, BNB, Teil der Reserve sein.
Wir sind stolz darauf, Kirgisistans Krypto-Zukunft mit Binance zu unterstützen! 🇰🇬
Es ist mir eine Ehre, dem kirgisischen Krypto-Beirat beizutreten. Der Beirat hat zugesagt, Folgendes zu ermöglichen:
✅ Krypto-Zahlungen im ganzen Land
✅ Förderung der Akzeptanz durch Bildung
✅ Bekämpfung der digitalen Kriminalität
✅ Aufbau einer BNB/BTC-Reserve
Große Dinge stehen bevor.
Kyrylo Khomiakov
Proud to support Kyrgyzstan’s crypto future with @Binance! 🇰🇬
Honored to join the Kyrgyzstan Crypto Council. Council has committed to enable:
✅ Crypto payments across the country
✅ Boost adoption via education
✅ Fight digital crime
✅ Build BNB/BTC reserve
Big things ahead.… pic.twitter.com/OBnaFlKQmY— KK (Kyrylo Khomiakov) 🔸Binance (@KhomiakovKyrylo) May 5, 2025
Auch Changpeng „CZ“ Zhao, Gründer und ehemaliger CEO von Binance, äußerte sich zu dem Vorhaben der Krypto-Reserve. Er habe Kirgistan empfohlen, eine Krypto-Reserve zu etablieren, die vorerst Bitcoin und BNB beinhalten soll, schrieb CZ auf der Plattform 𝕏.
Unter anderem gab ich auch meinen Ratschlag, BNB und BTC als die beiden Kryptowährungen für den Start der nationalen Krypto-Reserve zu nehmen.
CZ
Bereits seit wenigen Wochen ist bekannt, dass sich mehrere Nationen an Binance gewandt haben, um sich bei einer Bitcoin- beziehungsweise Krypto-Reserve helfen zu lassen. Diese Information teilte Binance-CEO Richard Teng in einem Interview mit der Financial Times.
Kirgistan dürfte somit eines von mehreren Ländern sein, das sich derzeit in dem Prozess befindet, eine Krypto-Reserve in Kooperation mit Binance zu etablieren. Dass Binance hierbei den eigenen, zentralisierten Coin als dafür geeignetes Asset bewirbt, ist aufgrund des Eigeninteresses wenig verwunderlich, aber höchst kontrovers.
Reserven mit anderen Coins
Ob die Krypto-Reserve Kirgistans tatsächlich Realität wird und welche Coins sie letztlich enthalten wird, ist noch offen. Neben Bitcoin auch zentralisierte Kryptowährungen wie BNB in eine staatliche Reserve aufzunehmen, ist ein umstrittener Ansatz, den bereits die Sonderverwaltungsregion Gelephu im Königreich Bhutan verfolgen möchte.
Die USA differenzieren hingegen deutlich zwischen Bitcoin und den restlichen Kryptowährungen. Präsident Donald Trump hat per Dekret eine strategische Bitcoin-Reserve und eine „U.S. Digital Asset Stockpile“ geschaffen. Der Unterschied: Für die Bitcoin-Reserve darf es budgetneutrale Zukäufe und keine Verkäufe geben, während die anderen Kryptowährungen im Besitz der USA nur verkauft werden dürfen.
Bitcoin-Reserve verbreitet sich weltweit
Es ist davon auszugehen, dass es in den kommenden Monaten weitere Entwicklungen hinsichtlich staatlicher Bitcoin- oder Krypto-Reserven geben wird. Nicht zuletzt, weil sich laut dem Binance-CEO mehrere Länder dahingehend im Mindesten informieren.
Der Binance-Gründer CZ ist zum Beispiel auch Teil des Krypto-Beirats von Pakistan. Das Land strebt an, das Krypto-Zentrum Südasiens zu werden. Auch hier wäre vorstellbar, dass der Staat auf Bitcoin als Reserve-Asset setzen wird, um diesem Ziel gerecht zu werden.
Vor wenigen Monaten hat ein Staatsfonds von Abu Dhabi bereits verkündet, Bitcoin-Spot-ETFs zu halten. Laut dem Wettmarkt Polymarket liegt die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Jahr ein neues Land einen Bitcoin-Kauf verkünden wird, bei 56 Prozent.