Der Kurs von Bitcoin (BTC) stößt erneut an den höchsten Punkt aller Zeiten, während eine Kombination von makroökonomischen Faktoren laut Analysten einen neuen Anstieg ermöglichen könnte. Wird die Kryptowährung diesen Monat wirklich über 116.000 Dollar schießen?
Makroökonomie spielt Bitcoin in die Karten
Laut Markus Thielen, Leiter Forschung bei 10x Research, ist dieses Szenario keineswegs ausgeschlossen. In einem Bericht nennt er drei Faktoren, die seiner Meinung nach einen weiteren Anstieg antreiben könnten, nämlich den anhaltenden Zustrom in Spot Bitcoin ETFs, politischen Druck auf die US-Zentralbank und das schnell schwindende Angebot von Bitcoin auf Kryptobörsen.
Der Bitcoin-Kurs notiert zum Zeitpunkt des Schreibens bei 109.350 Dollar, etwa 2,3 Prozent unter dem aktuellen Rekord von knapp 112.000 Dollar. Ein Sprung auf 116.000 Dollar würde einen Anstieg von etwa 6 Prozent bedeuten.
Thielen weist auf die starke Nachfrage nach Spot Bitcoin ETFs hin. „Dieser Zustrom eilt dem Kurs voraus und deutet auf institutionelles Interesse hin, das durch makroökonomische Sorgen angetrieben wird, nicht nur durch Kursbewegungen,“.
Seit dem 1. Mai sind fast 10 Milliarden Dollar an neuem Kapital in diese Fonds geflossen laut Zahlen von Farside. Das entspricht 20 Prozent des gesamten Zustroms seit der Einführung im Januar des letzten Jahres.
Zinssenkung könnte Bitcoin helfen
Gleichzeitig ist politischer Druck entstanden auf die US-Zentralbank. Präsident Donald Trump hat sich schon eine Weile heftig über Fed-Vorsitzenden Jerome Powell geäußert. Gestern schrieb er noch, dass er “sofort“ zurücktreten sollte, in Bezug auf die Nachricht, dass möglicherweise eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet wird.
Im Mai nächsten Jahres läuft seine Amtszeit ab und die Suche nach seinem Nachfolger soll bereits begonnen haben. Trump möchte jemanden, der die Wirtschaft tatsächlich mit Zinssenkungen stimulieren will. „Das könnte Bitcoin erneut in die Karten spielen,“ meint Thielen.
Dazu kommt, dass das Angebot von Bitcoin auf Börsen seit 98 Tagen in Folge abnimmt, was auf Knappheit hindeutet. Das letzte Mal, als dieses Muster 2020 sichtbar war, folgte eine langanhaltende Bullenmarkt. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnte Bitcoin erneut ausbrechen,“ sagt Thielen.