Am Sonntag sorgte Bitcoin für eine überraschende Kursbewegung. Die führende Kryptowährung schoss zunächst auf ein neues lokales Hoch von 107.000 US-Dollar, nur um kurz darauf auf 102.000 US-Dollar abzustürzen. Diese plötzliche Wendung traf viele Anleger unvorbereitet, die auf einen ruhigen Ausbruch Richtung Preis-Entdeckung gesetzt hatten.
Stattdessen brachte die scharfe Korrektur neue Unsicherheit ins Spiel. Der Markt steht nun an einem entscheidenden Punkt – zwischen der Chance auf eine Fortsetzung des Bull-Runs und der Gefahr einer größeren Korrektur.
Trotz Rücksetzer: On-Chain-Daten zeigen weiteres Potenzial
Trotz des Einbruchs liefern On-Chain-Daten positive Signale. Wie CryptoQuant berichtet, liegt das sogenannte Heat Macro Phase Model aktuell bei 0,41. Historisch gelten Werte über 0,70 als Überhitzung, wie sie typischerweise an Zyklusspitzen auftreten.
Das aktuelle Niveau deutet darauf hin, dass Bitcoin noch genug Luft nach oben hat, bevor es in eine kritische Phase eintritt. Die Märkte scheinen also noch nicht überkauft zu sein, was weiteres Wachstum ermöglichen könnte.
Psychologische 100.000-Dollar-Marke rückt in den Fokus
Besonders wichtig ist jetzt die Verteidigung der 100.000-Dollar-Marke. Gelingt es den Bullen, diesen Bereich zu halten, bleibt die übergeordnete Marktstruktur intakt. Ein Durchbruch nach unten könnte jedoch den Trend kippen und eine stärkere Korrektur auslösen. Auf der Oberseite bleibt der Bereich zwischen 105.000 und 109.000 US-Dollar das wichtigste Widerstandsfeld. Hier befindet sich auch das aktuelle Allzeithoch. Ein erneuter Angriff auf diese Zonen ist möglich, falls neues Kaufinteresse zurückkehrt.
Der On-Chain-Analyst Axel Adler sieht trotz der jüngsten Schwächephase weiterhin Spielraum für neue Höchststände. Er verweist auf einen zusammengesetzten Indikator, der mehrere Marktkennzahlen wie MVRV Z-Score, aSOPR, Delta LTH-STH und ETF-Zuflüsse kombiniert. Auch dieser Indikator steht bei 0,41 – weit entfernt von einer Überhitzung.
This model takes into account key on-chain data: MVRV Z-score, aSOPR, Delta LTH-STH + ETF flow momentum. All components are normalized, resulting in a fast oscillator that reflects overbought/oversold thresholds. High values > 0.7 indicate the late phase of a macro… pic.twitter.com/qpSsD6pd5b
— Axel 💎🙌 Adler Jr (@AxelAdlerJr) May 19, 2025
Laut Adler unterstützt die Datenlage die Fortsetzung des Aufwärtstrends, sofern die makroökonomischen Rahmenbedingungen stabil bleiben.
Technische Analyse: Rücksetzer nach gescheitertem Ausbruch
Ein Blick auf den 4-Stunden-Chart zeigt die hohe Volatilität der letzten Stunden. Bitcoin schaffte es nicht, sich über der wichtigen Marke von 103.600 US-Dollar zu halten. Die anschließende Korrektur auf rund 102.000 US-Dollar zeigt, dass aktuell starker Verkaufsdruck herrscht.
Positiv bleibt, dass sich der Kurs noch über dem 200er-EMA (97.123 USD) und dem 200er-SMA (95.964 USD) hält. Damit bleibt der langfristige Trend vorerst intakt. Kurzfristig allerdings deutet der bärische Umkehrkerzenmuster auf eine mögliche weitere Schwäche hin.
Was jetzt wichtig wird
Sollte es den Bullen gelingen, 107.000 US-Dollar zurückzuerobern, wäre ein erneuter Anlauf auf 109.000 US-Dollar möglich. Ein stabiler Ausbruch darüber könnte Bitcoin in Richtung neues Allzeithoch führen.
Fällt der Kurs jedoch nachhaltig unter 100.000 US-Dollar, wäre das ein bärisches Signal, das eine stärkere Korrektur Richtung 97.000 bis 95.000 US-Dollar einleiten könnte.
Bitcoin befindet sich an einem Scheideweg. On-Chain-Daten sprechen für weiteres Potenzial, doch der Markt zeigt sich aktuell fragil. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Bullen genügend Kaufkraft aufbringen, um den Aufwärtstrend zu bestätigen – oder ob eine tiefere Korrektur bevorsteht.
Die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar bleibt das entscheidende Level, das es jetzt zu verteidigen gilt.