Bitcoin könnte bis Dezember 2025 die Marke von 200.000 US-Dollar erreichen – das ist die Kernthese eines neuen Analysemodells, das der On-Chain-Analyst „ElonMoney“ kürzlich veröffentlicht hat. Unterstützt wird diese Sichtweise vom Research-Haus Capriole Investments, das den Beitrag öffentlich als „statistisch begründet“ und „datenbasiert überzeugend“ bezeichnete. Der Post auf X fiel entsprechend knapp, aber deutlich aus: „$200K is real.“
„$200K is real“ – a great use of Capriole Charts to conduct a macro Bitcoin analysis https://t.co/nPWGGje6aK
— Capriole Investments (@capriole_fund) May 25, 2025
Die Analyse stützt sich auf sechs verschiedene Indikatoren mit langfristiger Marktrelevanz: darunter der bekannte MVRV Z-Score, der Energy Value Oscillator, der „Bitcoin Heater“ (eine Zusammensetzung mehrerer Derivatemetriken), ein Makro-Oszillator auf On-Chain-Basis, ein Liquiditätsmaß namens Volume Summer und das Verhältnis von Open Interest zur Marktkapitalisierung. Zusammengenommen liefern sie ein Bild, das eher von Expansion als von Überhitzung geprägt ist. Der Analyst kommt deshalb zu einem klaren Ergebnis: Weder technisch noch fundamental spricht derzeit etwas gegen ein weiteres massives Wachstum.
Noch keine Spur von Überbewertung: Die Datenlage bleibt konstruktiv
Der MVRV Z-Score – ein Maß für die Differenz zwischen Marktwert und realisiertem Wert von Bitcoin – liegt aktuell bei rund 2. Frühere Zyklusspitzen traten erst bei Werten über 7 auf, was bedeutet: Der Markt befindet sich derzeit noch weit von Übertreibung entfernt. Auch der Energy Value Oscillator, der den Preis basierend auf Hashrate und Energieeinsatz bewertet, signalisiert Spielraum nach oben. Derzeit liegt der energetisch begründete Fair Value von Bitcoin bei etwa 130.000 US-Dollar. Bis Oktober, so schätzt ElonMoney, könnte dieser Wert auf bis zu 150.000 steigen. Sollte der Preis wie in früheren Zyklen rund 100 Prozent über diesem Niveau handeln, wären Kursziele zwischen 225.000 und 300.000 US-Dollar möglich.
Die Hebelwirkung in den Derivatemärkten ist ebenfalls moderat: Der Bitcoin Heater liegt bei 0,6–0,7 – während historische Tops erst bei Werten über 0,9 erreicht wurden. Das signalisiert eine gesunde Marktaktivität ohne exzessive Spekulation. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Makro-Oszillator, der über 40 Datenpunkte aus Netzwerkaktivität, Transaktionsgebühren, realisierten Gewinnen und Verlusten aggregiert. Aktueller Stand: +0,7 – deutlich unter den +3, die 2021 das Zyklus-Top markierten. Auch beim Liquiditätsindikator Volume Summer ist der Markt zwar im positiven Bereich, aber weit von manischem Retail-Verhalten entfernt. Und beim Verhältnis von Open Interest zur Marktkapitalisierung (aktuell 3,5 %) sieht der Analyst noch viel Luft nach oben. Erst ab einem Niveau von 5 % wäre der Markt aus seiner Sicht tatsächlich gefährlich überhitzt.
Capriole: Preisfindung nicht abgeschlossen – Rallye hat strukturelle Basis
Capriole Investments selbst hat kein konkretes Kursziel abgegeben, doch die Entscheidung, ElonMoneys Thread öffentlich hervorzuheben, ist ein starkes Signal: Die Argumentation ist aus Sicht des Research-Hauses valide. Der entscheidende Punkt ist dabei nicht die absolute Zahl von 200.000 US-Dollar, sondern die strukturelle Lage. Keine der zentralen Metriken deutet auf eine Überbewertung hin. Die Märkte zeigen gesunde Expansion, aber keine spekulative Euphorie. Die Liquidität steigt, doch der Einzelhandel bleibt noch zurückhaltend. Derivate signalisieren Auftrieb, aber nicht Hysterie. Und fundamentale Größen wie Hashrate, Nutzerwachstum und Gebühreneinnahmen deuten darauf hin, dass sich das Netzwerk im Wachstum befindet, nicht in der Reifephase.
ElonMoney formuliert es so:
„Bitcoin stirbt nicht an Altersschwäche – sondern an Überbewertung. Und davon sind wir demonstrativ weit entfernt.“
Erst wenn Indikatoren wie MVRV über 7, das energetische Premium bei über 100 % und der Open-Interest-Anteil über 5 % liegen, sei ein Top wahrscheinlich. Solange das nicht der Fall ist, bleibe der Markt im Preisfindungsmodus – so der Analyst.