Ein Spot-ETF für Solana (SOL) von VanEck scheint kurz vor dem Start zu stehen. Die US-Clearingstelle Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC) listet das Produkt nun unter dem Ticker VSOL als „aktiv & in Vorbereitung“. Dies ist zwar noch keine offizielle Zulassung durch die US-Börsenaufsicht SEC, stellt jedoch einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg dahin dar.
Das Analyse-Konto SolanaFloor schrieb dazu auf X (ehemals Twitter):
„BREAKING: VanEcks Solana ETF (VSOL) ist jetzt bei der DTCC gelistet… Noch keine SEC-Genehmigung, aber ein vorbereitender Schritt – ähnlich wie bei BTC- und ETH-ETFs.“
Was bedeutet die DTCC-Listung konkret?
Die Aufnahme in die DTCC-Datenbank bedeutet, dass der ETF technisch bereits ins Marktinfrastruktur-System eingepflegt wurde:
ISIN, Abwicklungscodes und die Möglichkeit zur Erstellung und Rückgabe von ETF-Anteilen sind bereits vorbereitet. Noch ist der ETF aber nicht handelbar.
Trotzdem reagierten Derivatemärkte und Vorhersageplattformen wie Polymarket sofort. Dort stieg die Wahrscheinlichkeit, dass bis zum 31. Juli 2025 ein Solana-ETF genehmigt wird, auf 58–60 %. Über das ganze Jahr gerechnet liegt die Quote bereits bei 92 %.
Analysten sehen gute Chancen für Zulassung
Der ETF-Experte Eric Balchunas von Bloomberg Intelligence schreibt, man solle sich „auf einen möglichen Altcoin-ETF-Sommer einstellen, mit Solana als führendem Kandidaten.“ Gemeinsam mit seinem Kollegen James Seyffart beziffert er die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung aktuell auf 90 %.
Allerdings bremst Seyffart zu große Euphorie:
„Es braucht weiterhin eine intensive Abstimmung zwischen SEC und Emittenten, um alle technischen und regulatorischen Details abzuklären – so wie vor der Genehmigung der Spot-Bitcoin-ETFs im Januar 2024.“
Mehr Wettbewerb – mehr Bewegung
Inzwischen haben acht große Anbieter ihre Anträge bei der SEC eingereicht oder aktualisiert, darunter Fidelity, Grayscale, 21Shares und Bitwise. CoinShares schloss sich der Runde am 16. Juni an und schlug vor, Staking in den ETF zu integrieren – ein Novum unter den ETF-Konzepten.
Ein weiterer Fortschritt: Die CME Group hat im März 2025 bar abgerechnete Futures auf Solana eingeführt, was die Regulierung und Markttransparenz stärkt – ein Pluspunkt für die SEC.
Die SEC hat am 17. Juni zwar den Antrag von Franklin Templeton vertagt, doch das war laut Seyffart nicht überraschend. Es handle sich um einen formalen Zwischenschritt im Entscheidungsprozess. Viel wichtiger sei, dass die SEC in aktiver Abstimmung mit den Emittenten steht, besonders zu Staking-Fragen, Verwahrungslösungen und Marktüberwachung – alles entscheidend für eine Freigabe.
„Ampel steht auf Gelb“ – Start kann in Wochen oder Monaten erfolgen
Ob der ETF bereits im Juli startet oder erst zum Jahresende freigegeben wird, hängt nun vom Tempo der SEC ab. Seyffart meint:
„Ich wäre nicht überrascht, wenn es schon in einem Monat soweit ist – aber genauso wenig, wenn wir bis Oktober warten müssen.“
Auch Balchunas sieht das ähnlich:
„Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, aber der Zeitplan ist offen. Zwei bis vier Wochen sind ambitioniert.“
Beide Analysten betonen, dass der aktuelle Dialog mit der SEC ein sehr positives Zeichen sei – unabhängig davon, wann genau die Genehmigung erfolgt.
VanEcks Solana-ETF macht sich startklar – regulatorischer Countdown läuft
Die Listung von VSOL bei der DTCC bringt den ersten Solana-ETF in den USA einen großen Schritt näher. Auch wenn die SEC noch nicht zugestimmt hat, zeigen Marktinfrastruktur, Analystenprognosen und Derivatemärkte deutlich: Eine Zulassung ist wahrscheinlich – und könnte das Tor für weitere Altcoin-ETFs öffnen.
Wie bei Bitcoin und Ethereum vor ihnen, hängt nun alles davon ab, wann die SEC grünes Licht gibt. Doch schon jetzt zeigt sich: Die Weichen sind gestellt.