Was wäre, wenn eine Partei fast die Hälfte aller Bitcoin (BTC) besitzen würde? Laut dem Ökonomen und Autor Saifedean Ammous ist das kein Grund zur Panik. Mehr noch, selbst wenn Michael Saylor irgendwann 10 Millionen Bitcoin besitzen würde, würde das laut Ammous nichts an der Essenz von Bitcoin ändern.
Die Stärke des Protokolls bleibt bestehen
In einem Gespräch mit Anthony Pompliano äußerte sich Ammous deutlich über die Bedenken, die in der Kryptowelt bestehen. Er glaubt nicht, dass selbst ein massiver Besitz von Bitcoin, selbst in extremem Ausmaß, das Protokoll grundlegend schädigen kann. Laut ihm ist Bitcoin so konzipiert, dass die Spielregeln nicht einfach geändert werden können, selbst nicht von großen Akteuren.
The world has moved closer to a bitcoin standard over the last few months.
I sat down with @saifedean to understand what is happening, why bitcoin will eat gold & the US dollar, and why he thinks everyone is underestimating what is happening right in front of our eyes.
This was… pic.twitter.com/UcaCPGTm68
— Anthony Pompliano 🌪 (@APompliano) April 24, 2025
„Was würde Saylor dann mit 10 Millionen BTC machen?“ fragte Ammous rhetorisch. „Wahrscheinlich einfach mehr kaufen.“ Ein Versuch, durch einen Hard Fork zusätzliche Coins zu schaffen, würde sein eigenes Vermögen untergraben, da das Vertrauen in das Netzwerk und damit der Wert seiner Coins sinken würde.
Saylors Unternehmen Strategy (früher bekannt als MicroStrategy) besitzt derzeit 538.200 Bitcoin. Bei dem aktuellen Bitcoin-Kurs ist dieser Stapel fast 51 Milliarden Dollar wert. BlackRock, über seinen iShares Spot Exchange-Traded Fund (ETF), verwaltet etwas mehr: etwa 585.000 Bitcoin. Zusammen repräsentieren sie etwa 5,3% des gesamten Bitcoin-Bestands.
Laut Ammous ist es entscheidend, zwischen tatsächlichem Eigentum und Verwaltung zu unterscheiden. „Es ist nicht so, dass Saylor oder Larry Fink diese Bitcoin persönlich besitzen,“ sagt er. „Sie verwalten sie im Namen von Aktionären oder ETF-Investoren.“
Das echte Risiko liegt bei dem Markt
Sollte eine Partei wie Strategy oder BlackRock jemals versuchen, ihre Position auszunutzen, dann würden Investoren einfach ihre Bitcoin woanders hin verlegen. Der offene Charakter von Bitcoin macht es laut Ammous unmöglich, Macht dauerhaft zu zentralisieren.
Als Reaktion auf die wachsende Macht großer Verwalter wird übrigens auch die Konkurrenz wach. So wurde diese Woche Twenty One Capital gestartet, eine neue Initiative unter der Leitung von Strike-Gründer Jack Mallers, mit Unterstützung unter anderem von USDT-Herausgeber Tether und SoftBank.
Das Unternehmen möchte eine attraktivere Alternative für Investoren bieten, die eine Exposition gegenüber Bitcoin suchen, ohne durch die etablierten Giganten gehen zu müssen. Bei der Einführung erwartet das Unternehmen, mehr als 42.000 BTC zu besitzen, was es sofort zur drittgrößten Bitcoin-Treasury der Welt machen würde.