In den kommenden drei Jahren wird eine Investition von schätzungsweise 4,7 Billionen US-Dollar in Reindustrialisierungsprojekte sowohl auf heimischen als auch internationalen Märkten erwartet. Dies stellt einen Anstieg im Vergleich zu den 3,4 Billionen US-Dollar dar, die im letzten Jahr prognostiziert wurden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die negativen Auswirkungen steigender Zölle sowie Druck auf Lieferketten und Handelskonflikte abzumildern.
Über die Hälfte der Unternehmen hat im vergangenen Jahr Teile ihrer Produktion entweder ins Inland zurückgeholt oder in nahegelegene Länder verlagert. Für nahezu drei Viertel der Organisationen ist das sogenannte „Friendshoring“ von Produktion und Beschaffung ein zentraler Bestandteil ihrer Strategie.
Aktuelle Entwicklungen bei großen Unternehmen in den USA und Europa zeigen eine verstärkte Fokussierung auf Reindustrialisierung. Die Neugestaltung globaler Lieferketten sowie Produktionskapazitäten spielt eine entscheidende Rolle, wobei das Zurückholen oder „Nearshoring“ der Fertigung wichtiger geworden ist als kurzfristige Gewinne. Nahezu 60 Prozent der globalen Führungskräfte beabsichtigen trotz steigender Kosten fortzufahren mit ihren Bemühungen; etwa 65 Prozent reduzieren ihre Abhängigkeit von Produkten aus China. Stattdessen planen sie Investitionen in „Friendshoring“, um Risiken innerhalb ihrer Lieferketten zu minimieren – so zeigt es die aktuelle Studie des Capgemini Research Institute mit dem Titel „The Resurgence of Manufacturing: Reindustrialization Strategies in Europe and the US“.
„Wir befinden uns nach Jahrzehnten der Globalisierung nun mitten in einer Phase der Reindustrialisierung,“ erklärt Aiman Ezzat, CEO von Capgemini. „Unternehmen diversifizieren ihre Produktions- und Lieferketten durch ‚Friendshoring‘, um näher an ihren Absatzmärkten zu sein.“ Er betont weiter: „Die Herausforderungen und Kosten einer Umstrukturierung werden nicht unterschätzt; dennoch investieren Firmen strategisch, um besser auf unvorhersehbare makroökonomische Bedingungen reagieren zu können und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Moderne Technologien bieten hierbei Vorteile: In einem sich wandelnden globalen Umfeld sind regionale Kooperationen mit Zulieferern sowie Technologieanbietern essenziell für den Aufbau eines widerstandsfähigen Produktionssystems.
Zunehmende Zölle und Druck auf Lieferketten treiben die Reindustrialisierung voran
Laut einer Umfrage vom 1. bis zum 20. Januar 2025 setzen große europäische und amerikanische Unternehmen ihre Diversifizierungspläne schneller um aufgrund aktueller Marktturbulenzen: Zwei Drittel verfolgen aktiv Strategien zur Reindustrialisierung oder entwickeln diese gerade weiter – ein Anstieg gegenüber nur 59 Prozent im Jahr zuvor. Die Hauptgründe für diese Entwicklung sind die Resilienz von Lieferketten sowie geopolitische Risiken verbunden mit dem Bestreben, näher am Kunden zu sein; dabei geben beeindruckende 95 Prozent der Führungskräfte an, dass Druck auf ihre Lieferkette sie dazu zwingt umzudenken – ein signifikanter Anstieg gegenüber nur 69 Prozent im Vorjahr.
Zudem äußern sich auch Bedenken hinsichtlich steigender Zölle: Rund 93 Prozent sehen hierin zusätzliche Herausforderungen für ihre Strategien zur Neuausrichtung ihrer Produktion – insbesondere betrifft dies Sektoren wie Batteriefertigung oder Automobilindustrie.
Über alle Länder hinweg geben mehr als die Hälfte (62 %) an, dass Zölle deren Bestrebungen zur Rückverlagerung beschleunigen könnten.
Die Komplexität dieser Veränderungen ist vielen Führungskräften bewusst; über sechzig Prozent erwarten innerhalb des nächsten Zeitraums höhere Kapitalkosten während gleichzeitig viele davon ausgehen (50 %), dass durch größere Nähe zum Kunden Logistik- sowie Supply Chain-Kosten sinken werden.
Fast zwei Drittel betrachten zudem Fachkräftemangel als Herausforderung – hier hat sich seit dem Vorjahr keine Verbesserung ergeben.
Nahshore-Produktionsstrategien gewinnen zunehmend an Bedeutung
Einen deutlichen Trend hin zum Nearshoring beobachten wir über verschiedene Branchen hinweg: Mehr als die Hälfte (56 %) hat entweder Nearshoring betrieben oder kombiniert dieses mit Reshoring-Maßnahmen – letztes Jahr lag dieser Wert noch bei lediglich42 %. Prognosen deuten darauf hin,dass Onshore-Produktion künftig etwa48 % (plus sieben Punkte) aller Produktionskapazitäten ausmachen wird,
während Nearshore-Aktivitäten voraussichtlich bei rund24 % liegen werden (plus zwei Punkte).
Laut derselben Studie des Capgemini Research Institutes wird „Friendshoring“, also das Produzieren beziehungsweise Beschaffen aus Ländern politischer Verbündeter immer relevanter für Organisationen – insgesamt rechnen73 % damit,dass dies zukünftig einen Anteilvon41%der gesamten Produktionskapazität erreichen könnte.
Im Vergleich dazu waren es letztes Jahr noch37%. Zudem haben82%der Befragten vor,wenn möglich,von chinesischen Zulieferern unabhängigere Strukturen aufzubauen – was einen signifikanten Anstieg gegenüber58%imVorjahr darstellt.Die bevorzugte Verlagerung erfolgt häufig nach Nordamerika,Großbritannien,Mexiko,Vietnam ,IndienundNordafrika .
Technologische Innovation treibt Fortschritt voran
Eine Mehrheit(62%)fokussiert sich aktuellaufdie ModernisierungihresFertigungsprozesses mithilfe intelligenter Technologien.Dabei habenüber50%durchschnittlich mehrals20% Kostensenkungen realisiert.Darüber hinaus plant84%,weiterhinindiefortschrittlicheFertigungstechnologienzu investierenum weitere Einsparungenzuerreichen .
Mehrals60%deseinheitenwollenihrenReindustrialiserungsprozessmitHilfevonKI ,maschinellemLernenundDatenanalytikvorantreiben.Zudem spielenaufkommendeTechnologienwieGenAI ,5G/EdgeComputing ,BlockchainunddigitaleZwillingeeinewichtigeRolle .
DieBefragungsteilnehmerstellenfest,dassdieseUmstellungenauchpositiveEffekteaufNachhaltigkeithabenwerden.KnappdreiVierteldesUnternehmens erwarten,eineZunahme nachhaltigerProduktionsmethodenin Zukunftzu sehen-einAnstieggegenüber56%imJahr2024 .
HierfindenSiedievollständigeStudie:
METHODE : P >
Vom1.bis20.Januar2025befragteCapgeminiResearchInstitute1401FührungskräftederUS-,UK-undKontinentaleuropäischenUnternehmen(Frankreich,deutschland,italien,niederlande,nordischenländerundspanien).DieseUnternehmenerzielenJahresumsätzevonmindestens1MilliardeUS-Dollarinder13wichtigstenIndustrie-undFertigungsbranchen.DiebefragtenLeiterarbeitenaufDirektorenebeneinverschiedenenGeschäfts-,Technologie-undProduktionseinheiten.DarüberhinausführtedasCapgeminiResearchInstitutInterviewsmitLieferkettemitarbeiternundsowieExperteneinerweltweitengroßenunternehmendurch.. P >
ÜBERCAPGEMINI: B > P >
CapgeminiisteininternationalerPartnerfürGeschäfts-undTechnologietransformation.MitseinerunterstützungkönnenFirmenihreTransformationenzurDigitalisierungundNachhaltigkeitvorantreiben.CAPGEMINIhatmehrals55JahreErfahrungundeineBelegschaftvonder340000Mitarbeiterininmehrals50Ländern.WeltweitvertrauenKundenaufCAPGEMINI,ihrPotenzialtechnologiebasiertanzugehen.SieentwickelnEnd-to-End-LösungenunterBerücksichtigungmodernsterStrategiemodelle,sowieDesign-u.Engineeringkompetenzen.IhreExpertise umfasstbereitsKI,generativeKI.Cloud,DatenanalyseundvieleandereBereiche.Bei22 MilliardenEuroUmsatzimJahr2024steigtIhrenEinflussweiterhinsteigermarktrelevanzbeiIhnenaus.zumVerstehen : “Reshored” bedeutet RückverlagerungderProduktioninsLanddesFirmensitzes.“Nearshore” bezeichnetVerlagerungeinesStandortesinderNäheoderangrenzendelandes.FriendShorebezeichnetPraktikenbei denenSichLiefernetzwerkekonzentrieren.AufstaatlicheVerbündeteumRisikenzuMinimieren .
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