Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat Vorschläge zur Änderung der Regulierungsbedingungen für Netzbetreiber, die erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Sollte dieser Vorschlag Realität werden, könnte dies zu drastischen Kürzungen der Renditen für Netzbetreiber führen. Diese Entwicklung würde es erschweren, weiterhin in den Ausbau der Stromnetze zu investieren, was den Fortschritt der Energiewende erheblich hemmen könnte.
Dr. Constantin H. Alsheimer, der Vorstandsvorsitzende der Thüga, äußerte Bedenken bezüglich dieser Pläne: „Um unser Stromnetz zukunftsfähig zu machen, müssen wir investieren. Doch die geplanten Kürzungen machen solche Investitionen unattraktiv. Kapital würde in andere Länder fließen, die bessere Bedingungen bieten.“ Er warnt weiter: „Ein instabiles Netz würde uns nicht nur daran hindern, die Energiewende voranzutreiben, sondern auch die zuverlässige Versorgung unserer Wirtschaft gefährden.“
Die Eigenkapitalrendite für Netzinvestitionen in Deutschland gehört bereits heute zu den niedrigsten in Europa. Statt die Investitionsbedingungen zu verbessern und wettbewerbsfähiger zu machen, verschlechtert der aktuelle Entwurf der BNetzA, der im Rahmen des NEST-Prozesses entwickelt wurde, den regulatorischen Rahmen weiter. Ein besonders besorgniserregender Punkt: Der jüngste Regulierungsentwurf („RAMEN“) könnte laut Berechnungen der Thüga die Renditen um mehr als ein Drittel senken, in manchen Fällen sogar bis zu 60 Prozent. Diese drastische Reduzierung würde Deutschland, auch im europäischen Vergleich, für Investoren unattraktiv machen und den Ausbau der Netze erheblich bremsen.
Obwohl die BNetzA mit diesen Änderungen ursprünglich das Ziel verfolgt, die Netzkosten für Endverbraucher zu senken, könnten die zusätzlichen Redispatch-Kosten, die in den letzten drei Jahren zwischen drei und vier Milliarden Euro lagen, die Gesamtkosten für Verbraucher nur wenig beeinflussen. Diese Kosten belasten ebenfalls die Stromrechnung, und ohne ausreichende Investitionen in die Netzinfrastruktur könnte dieser Kostenfaktor künftig weiter ansteigen. Insgesamt würde es den Endverbrauchern wenig nützen.
Alsheimer stellt klar: „Um mehr Investitionen in die Stromnetze zu fördern, brauchen wir marktgerechte Investitionsbedingungen. Der globale Wettbewerb um Kapital ist intensiv, und dabei spielt auch der europäische Markt eine wichtige Rolle. Es ist dringend erforderlich, die richtigen Rahmenbedingungen jetzt zu schaffen.“
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