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Sumitomo Mitsui Financial Group kündigt Stablecoin-Projekt auf Avalanche-Blockchain an
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Ziel ist die Modernisierung grenzüberschreitender Zahlungen – ohne SWIFT
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Japan etabliert sich als globaler Vorreiter bei regulierten Stablecoins
Die Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) – Mutterkonzern der zweitgrößten Bank Japans – hat Pläne zur Einführung eines neuen Stablecoins auf der Avalanche-Blockchain bekannt gegeben. Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit Ava Labs (USA) und dem Blockchain-Infrastrukturunternehmen Fireblocks.
Wie japanische Medien berichten, soll der Stablecoin durch Fiat-Währungen gedeckt sein und die Effizienz im internationalen Zahlungsverkehr erhöhen – insbesondere durch die Umgehung traditioneller Intermediäre wie SWIFT.
Start 2025 – voller Rollout ab 2026
Die ersten Pilotversuche sind für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant. Zunächst wird der Stablecoin nur für firmeninterne Zahlungen innerhalb der SMFG-Gruppe genutzt. Der kommerzielle Einsatz soll dann ab 2026 erfolgen.
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Ziel ist es, einen stabilen, rechtlich abgesicherten Stablecoin zu schaffen, der den digitalen Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen schneller, günstiger und transparenter macht.
Japan auf dem Weg zur digitalen Finanznation
SMFG ist die Dachgesellschaft der Sumitomo Mitsui Banking Corporation (SMBC), die rund 1,7 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten verwaltet. Das Unternehmen engagiert sich seit Jahren aktiv im Bereich Blockchain:
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2022 gründete SMBC zusammen mit HashPort das Token Business Lab, um Anwendungsfälle für NFTs zu erforschen, darunter auch nicht übertragbare ID-Token.
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2023 beteiligte sich SMBC an einem Stabilcoin-Pilotprojekt mit Japans anderen Großbanken Mizuho und Mitsubishi UFJ zur internationalen Zahlungsabwicklung.
Japans Gesetzgebung ist dabei eine der fortschrittlichsten weltweit: Bereits 2022 wurden fiat-gestützte Stablecoins als „elektronische Zahlungsinstrumente“ anerkannt. Nur regulierte Banken und lizenzierte Finanzdienstleister dürfen solche Token emittieren.
Aktuell diskutieren japanische Regulierungsbehörden neue Reformen, die auch Insiderhandel mit digitalen Vermögenswerten unterbinden und Krypto stärker in das Wertpapierrecht einbinden sollen.
Stablecoins: Interesse von TradFi wächst weltweit
Auch global wächst das Interesse von klassischen Finanzinstitutionen (TradFi) an Stablecoins rasant. In den USA kündigte Präsident Donald Trump kürzlich an, die regulatorische Klarheit für Dollar-Stablecoins schaffen zu wollen.
Die Bank of America hat bereits Interesse bekundet, selbst Stablecoins zu emittieren – unter Vorbehalt regulatorischer Freigaben. Die Marktdaten sprechen eine klare Sprache: Der Stablecoin-Markt ist in den letzten zwölf Monaten um 56 % gewachsen und hat nun eine Marktkapitalisierung von 234,6 Milliarden US-Dollar.
Mit dem Avalanche-Projekt positioniert sich die SMBC-Gruppe als Vorreiter im institutionellen Stablecoin-Markt. Sollte das Vorhaben erfolgreich sein, könnte Japan eine führende Rolle bei der Verbindung von traditionellem Bankwesen und Blockchain-Technologie einnehmen – und den Weg für eine neue Generation digitaler Finanzinfrastruktur ebnen.