Pharmaindustrie in Deutschland warnt vor Gefährdung der Arzneimittelversorgung durch neue Abwasserrichtlinie und fordert deren Aussetzung

Offener Brief an Bundesumweltminister Schneider

Der Verband Pharma Deutschland hat einen offenen Brief an Bundesumweltminister Carsten Schneider veröffentlicht, in dem sie sich für die Aussetzung der aktuellen Fassung der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) einsetzen. Die Hersteller von Humanarzneimitteln betonen, dass nur eine Richtlinie auf solider wissenschaftlicher Grundlage sowohl Umweltschutz als auch Arzneimittelversorgung gewährleisten kann.

Der Brief kritisiert die KARL für ihre fehlerhaften Annahmen, insbesondere die Angabe, dass 66 Prozent der Mikroschadstoffe im Abwasser von Humanarzneimitteln stammen. Es fehlen jedoch klare Daten zur tatsächlichen Belastung kommunaler Abwässer mit Mikroschadstoffen.

Neben den wissenschaftlichen Mängeln weist Pharma Deutschland auch auf die stark unterschiedlichen Kostenprognosen hin, die zwischen der EU-Kommission und dem Umweltbundesamt liegen.

Der Verband betont, dass es auch außerhalb der pharmazeutischen Industrie ein dringendes Erfordernis für eine Überarbeitung der Richtlinie gibt, wie in verschiedenen politischen Gremien deutlich gemacht wurde.

Pharma Deutschland fordert Minister Schneider auf, die Herstellerverantwortung auszusetzen und eine unabhängige wissenschaftliche Neubewertung der KARL zu ermöglichen.

Link zum offenen Brief

Über Pharma Deutschland e.V.

Pharma Deutschland e.V. ist der größte Branchenverband der Pharmaindustrie in Deutschland und vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Arzneimittelversorgung in Deutschland.

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