Wandel im Arbeitsschutz: Weg von der Zahl hin zur Kultur
Wuppertal (ots)
Die meisten Unternehmen orientieren sich nach wie vor stark an Unfallstatistiken, um ihre Arbeitsschutz-Performance zu bewerten. Doch zunehmend wird klar, dass es an der Zeit ist, einen anderen Weg einzuschlagen: weg von reaktiven Kennzahlen und hin zu proaktiven Indikatoren, die eine echte Sicherheitskultur fördern. Die WandelWerker Consulting GmbH verfolgt mit ihrem Safety Culture Score genau diesen Ansatz. Geschäftsführer Anna Ganzke erläutert, wie Arbeitsschutz nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch gelebt werden kann. In diesem Beitrag erfahren Sie die entscheidenden Faktoren für einen erfolgreichen Wandel.
Auf den ersten Blick mag alles in Ordnung erscheinen: Die offiziellen Statistiken zeigen einen Rückgang der meldepflichtigen Arbeitsunfälle, regelmäßige Überprüfungen der Sicherheitsmaßnahmen und fast immer reibungslose Audits. Dennoch bleibt unter Geschäftsführern, Sicherheitsingenieuren und Fachkräften für Arbeitssicherheit ein Unsicherheitsgefühl. Halten sich Mitarbeiter und Führungskräfte im Arbeitsalltag tatsächlich an die Vorschriften? Lebt wirklich jeder den Arbeitsschutz, oder gibt es noch tief verwurzelte Verhaltensmuster, die unnötige Risiken mit sich bringen? Unfallstatistiken gelten nach wie vor als entscheidendes Kriterium für die Bewertung des Arbeitsschutzes, zeigen jedoch lediglich das, was geschehen ist, und nicht, was zur Verhinderung unternommen wurde. Diese Denkweise führt dazu, dass viele Führungskräfte mehr darauf bedacht sind, Unfälle nicht zu melden, anstatt präventive Maßnahmen umsetzen zu können. Diese Haltung hat fatale Folgen, wie Anna Ganzke sagt: „Die meisten Unfälle sind nicht auf technische Mängel zurückzuführen, sondern auf unsichere Prozesse, Strukturen und Verhaltensweisen der Mitarbeiter. Wer ausschließlich die technischen Aspekte betrachtet, wird im Arbeitsschutz nicht genug erreichen.“
„Einen Kulturwandel erzielt man nur durch die Optimierung der Arbeitsschutzorganisation, regelmäßigen Austausch und das Fördern sicherer Verhaltensweisen“, präzisiert Anna Ganzke. „Es geht um eine Sicherheitskultur, die ein Unternehmen zu einer lernenden Organisation macht.“ Hierin liegt der Unterschied zwischen modernen Arbeitsschutzansätzen und den traditionellen Methoden, die primär auf technische Lösungen oder reaktive Reaktionen auf Arbeitsunfälle fokussiert sind. Stattdessen zählt, wie gut Unternehmen Mitarbeiterengagement und -beteiligung fördern und dieses Verhalten messbar machen. Der Safety Culture Score, entwickelt von der WandelWerker Consulting GmbH, adressiert genau diese Punkte: ein Konzept, das die Leistung im Arbeitsschutz sichtbar und steuerbar macht.
Die Sackgasse der Unfallkennzahlen
Über Jahre galt das Unfallgeschehen als wichtigster Maßstab für den Erfolg im Arbeitsschutz. Ein Trugschluss, den die Realität mittlerweile entlarvt hat: Unternehmen mit wenigen Unfällen fühlen sich sicher, können jedoch kritische Situationen oft nicht erkennen oder meldet sie nicht. Darüber hinaus verleiten leistungsbezogene Unfallziele dazu, Unfälle zu verschweigen oder zu verharmlosen, anstatt Schwachstellen offen anzusprechen und zu beheben.
Anna Ganzke bringt es auf den Punkt: „Unsere Messkriterien beeinflussen unser Verhalten. Eine Unfallkennzahl motiviert eher dazu, Unfälle zu vermeiden, als eine exzellente Arbeitsschutz-Performance zu erzielen.“ Der Fokus auf reaktive Kennzahlen adressiert nicht das eigentliche Ziel – eine gelebte Sicherheitskultur mit aktiven und verantwortungsbewussten Mitarbeitern und Führungskräften. Viele Unternehmen stagnieren folglich auf Kulturstufe zwei der Bradley-Kurve™: Die meisten halten sich an Regeln, weil sie müssen; ohne Kontrolle brechen sie jedoch häufig diese Regeln. Ein typisches Beispiel dafür ist der Unterschied zwischen Tages-, Nacht- und Spätschicht.
Der Safety Culture Score: Prävention und Kulturentwicklung messbar machen
Wie kann eine echte Sicherheitskultur konkret gemessen werden? Die Antwort gibt der Safety Culture Score der WandelWerker Consulting GmbH. In einem fundierten System werden drei zentrale Bereiche erfasst: die Einstellung und das Sicherheitsbewusstsein von Mitarbeitern und Führungskräften, die Organisation und Kommunikation in Bezug auf den Arbeitsschutz sowie die praktischen Werkzeuge und der alltägliche Arbeitsschutz.
Laut Anna Ganzke ist dies ein bedeutender Fortschritt: „Der Safety Culture Score zeigt nicht nur, wo ein Unternehmen auf der Bradley-Kurve™ steht, sondern auch die Bereiche, in denen sich die Kultur systematisch verbessern kann.“ Besonders bemerkenswert ist, dass der Score nicht nur auf Unfallzahlen fokussiert. Er misst die Leistung über alle Hierarchieebenen hinweg, vom Schichtleiter bis hin zum Vorstand. Unternehmen erhalten somit eine fundierte Kennzahl für ihre Arbeitsschutzmaßnahmen, erkennen ihre Stärken und gezielte Verbesserungspotenziale und können Fortschritte unabhängig von den Unfallstatistiken nachweisen und argumentieren.
Praktische Umsetzung: Erfolgreiche Beispiele aus der Industrie
Die bedeutendsten Veränderungen entstehen häufig, wenn Unternehmen eine partizipative und verhaltensbasierte Sicherheitskultur kultivieren. Die Erfolgsgeschichten der Kunden der WandelWerker Consulting GmbH sprechen für sich: In den vergangenen Jahren haben Anna Ganzke und ihr Team aus Sicherheitsingenieuren, Organisationsexperten und erfahrenen Führungskräften mehr als 200 mittelständischen Unternehmen und Konzernen dabei geholfen, ihre Sicherheitskultur nachhaltig weiterzuentwickeln. Zu diesen Unternehmen zählen beispielsweise die Lindt & Sprüngli GmbH aus Aachen, die Sächsisch-Bayrische Starkstrom-Gerätebau GmbH und die EGGER Kunststoffe GmbH & Co. KG.
Das Ergebnis für zahlreiche Kunden der WandelWerker Consulting GmbH ist beeindruckend: Sie konnten die Anzahl der Arbeitsunfälle und unsicheren Situationen im Durchschnitt um 59 Prozent reduzieren. Dazu beigetragen hat eine Verbesserung der sicheren Entscheidungen und Verhaltensweisen um etwa 63 Prozent, während die Wirksamkeit der Arbeitsschutzorganisation um rund 74 Prozent angestiegen ist.