BPI besorgt über US-Entscheidung zur Einführung des „Most-Favoured-Nation“-Preismodells für Arzneimittel
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) äußert erneut Besorgnis über die jüngste Entscheidung der US-Regierung zur Einführung eines „Most-Favoured-Nation“-Preismodells (MFN) für Arzneimittel. Das Vorhaben, die US-Preise künftig an die niedrigsten international verfügbaren Preise zu koppeln, stellt nach Ansicht des BPI eine erhebliche Bedrohung für die globale Arzneimittelversorgung dar.
Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI, warnt vor den Auswirkungen der MFN-Preisbindung auf den freien Wettbewerb und den Zugang von Patienten zu Innovationen. Die geplante Anpassung der US-Arzneimittelpreise an die Preise in vergleichbaren Industrieländern könnte zu schwerwiegenden Konsequenzen führen.
Das MFN-Preismodell, das Teil einer umfassenden Initiative der US-Regierung zur Kostenkontrolle im Gesundheitssystem ist, birgt finanzielle Risiken für Pharmaunternehmen mit einem aktiven USA-Geschäft und versorgungspolitische Verwerfungen in der EU.
Die jüngste Zollvereinbarung zwischen EU und USA verschärft die Situation weiter, indem sie die gesamte Lieferkette belastet. Der BPI betont die Dringlichkeit einer resilienten Gestaltung des Pharmastandorts Europa und einer Reform der Preisbildungsmechanismen.
Die Pharmaindustrie benötigt Planungssicherheit und eine innovationsfreundliche Politik, die die Gesundheitsversorgung als strategisches Gut betrachtet. Gesundheit darf nicht durch wirtschaftspolitische Maßnahmen wie Zölle oder Preisdiktate gefährdet werden.
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Laura Perotti (Stellvertretende Pressesprecherin), Tel. 030 27909-131, lperotti@bpi.de