Neue Herausforderungen bei der Umsetzung der EU-Methan-Verordnung
Am 5. August 2025 wird die EU-Methan-Verordnung ein Jahr alt. Diese Verordnung verlangt von Unternehmen in der Kohle-, Gas- und Ölindustrie, ihre Methanemissionen zu erfassen und darüber Bericht zu erstatten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) stellt jedoch erhebliche Defizite bei der Umsetzung fest: In 11 von 16 Bundesländern wurde bis zum Februar 2025 keine Behörde benannt, die die Unternehmen diesbezüglich kontrollieren sollte. Zudem fehlt ein Bundesgesetz, das klare Richtlinien für den Umgang mit Verstößen und die Festlegung von Strafen vorsieht.
In einer gemeinsamen Aktion mit 20 zivilgesellschaftlichen Organisationen überwacht die DUH die Umsetzung der Methan-Verordnung in ganz Europa. Stichprobenartige Kontrollen im Juni ergaben potenzielle Verstöße von Unternehmen, die nun vom niedersächsischen Umweltministerium untersucht werden. Die DUH fordert von der Bundesregierung und den Bundesländern, die Umsetzungslücken so schnell wie möglich zu schließen.
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH, betont, dass Unternehmen sich auf die neuen Vorschriften einstellen müssen. Die Gasindustrie kann sich nicht länger selbst regulieren, sondern muss sich den behördlichen Kontrollen stellen. Das Ziel ist ein effektives Vorgehen gegen Verstöße, was jedoch von vielen Bundesländern noch nicht umgesetzt wurde.
Auf europäischer Ebene gibt es ähnliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Verordnung. Ein neuer Umsetzungs-Tracker, veröffentlicht vom European Civil Society Observatory on Methane (CSO-M), zeigt die mangelnde Umsetzung in den EU-Mitgliedsstaaten auf und fordert eine konsequente Einhaltung der Verordnung.
Hintergrund
Methan tritt bei der Förderung und dem Transport von fossilem Gas und anderen Energieträgern aus. Es ist ein starkes Treibhausgas und hat bereits zu einem erheblichen Teil der globalen Erderwärmung beigetragen. Die Methan-Verordnung verlangt nicht nur die Erfassung von Emissionen, sondern auch die regelmäßige Überprüfung von Leckagen und deren Behebung.
Das European Civil Society Observatory on Methane (CSO-M) überwacht die Umsetzung der Verordnung und fordert Mitgliedsstaaten auf, ihrer Verantwortung nachzukommen. Ein effektiver Umgang mit Methanemissionen ist entscheidend für den Klimaschutz.
Pressekontakt
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Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz – 0160 4334014, zerger@duh.de
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer – 0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
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