Chemisch-pharmazeutische Industrie im ersten Halbjahr 2025: Herausforderungen und Hoffnungen
Die chemisch-pharmazeutische Industrie hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie geopolitischen Spannungen und konjunkturellem Gegenwind eine Stabilisierung erreicht. Die wirtschaftliche Lage bleibt jedoch herausfordernd, und ein Aufschwung wird erst im kommenden Jahr erwartet.
Leichte Produktionseinbußen und Umsatzrückgang
Die Produktion der Branche war im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, wobei der Pharmabereich ein Wachstum von 2 Prozent verzeichnete, während die Chemiebranche um 3 Prozent zurückfiel. Der Umsatz der Pharmasparte stieg um 5 Prozent, während die Umsätze der Chemieunternehmen um 2 Prozent sanken. Insgesamt verzeichnete die Branche im ersten Halbjahr einen leichten Umsatzrückgang von 0,5 Prozent.
Herausforderungen und Personalstabilität
Die Beschäftigtenzahlen in der Branche blieben stabil, aber viele Unternehmen planen bereits Anlagenschließungen und Personalreduzierungen. Der Auftragsmangel bleibt ein großes Problem, mit gut 40 Prozent der Unternehmen, die darüber klagen. Die Auslastung der Produktionsanlagen liegt seit drei Jahren unterhalb der Rentabilitätsschwelle.
Konjunkturelle Unsicherheiten und politische Forderungen
Die Branche steht vor konjunkturellen Herausforderungen und durchlebt die dritte Rezession in Folge. Produktionsstilllegungen, Investitionsverlagerungen und steigende Insolvenzzahlen sind Realität. Trotzdem ist die Industrie bereit zu investieren, wenn sich die Standortbedingungen verbessern.
Handlungsfelder für die politische Agenda
- Ein konsequenter Bürokratieabbau
- Modernisierung der Schuldenbremse und Vorrang für Investitionen
- Erfolgreiche Gestaltung der Energiewende
- Stärkung von Resilienz und Innovationen
- Nutzung der Chancen der EU
Der Verband VCI fordert eine Reihe von Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken, darunter einen konsequenten Bürokratieabbau, eine Modernisierung der Schuldenbremse, eine erfolgreiche Energiepolitik und die Nutzung der EU-Chancen.
Ausblick und Schlussfolgerung
Trotz der aktuellen Herausforderungen zeigt sich die Branche bereit, zu investieren, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen. VCI-Präsident Markus Steilemann unterstreicht die Notwendigkeit einer kraftvollen Chemieagenda, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Deutschland als führenden Standort für Chemie, Pharma und Biotechnologie zu etablieren.
Mit Blick auf die Zukunft ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Politik erforderlich, um die Standortbedingungen zu verbessern und die Branche langfristig zu stärken.
Für weitere Informationen besuchen Sie die offizielle Website des Verbands www.vci.de.