Der Sommer 2025 könnte als Wendepunkt in die Geschichte eingehen – nicht wegen eines neuen Hypes um Kryptowährungen, sondern wegen der zunehmenden Relevanz von Stablecoins. Was von manchen immer noch als “nur Krypto” abgetan wird, ist in Wahrheit ein fundamentaler Wandel in der globalen Finanzinfrastruktur. Asset Manager, Family Offices und institutionelle Investoren sollten genau hinschauen. Denn wer jetzt nicht handelt, verpasst womöglich die nächste große Entwicklung im Finanzwesen.
Die Rückkehr der Blockchain – aber diesmal ernsthaft
Die Idee, die globale Finanzinfrastruktur durch Blockchain-Technologie zu ersetzen, ist nicht neu. Bereits 2017 schrieb Tom Lyons ein Whitepaper für UBS zu genau diesem Thema. Doch der große Durchbruch blieb aus – vor allem, weil es keine einfache, regulierte Möglichkeit gab, Fiatgeld auf die Blockchain zu bringen.
Genau das ändert sich jetzt: Mit der GENIUS Act in den USA und der MiCA-Verordnung in Europa ist der regulatorische Rahmen geschaffen. Große Unternehmen wie Fiserv bringen ihre Stablecoins auf den Markt, Circle bereitet sich auf den Börsengang vor, und damit scheint die Tür nun offen: Blockchain als Transaktionsinfrastruktur ist bereit für den Massenmarkt.
Kein Krypto – sondern digitales Geld
Oft wird übersehen: Stablecoins sind nicht gleichzusetzen mit Bitcoin, Ethereum oder NFTs. Während Bitcoin das Ziel verfolgt, staatliches Geld zu ersetzen, dienen Stablecoins – insbesondere regulierte – genau dem Gegenteil: Sie digitalisieren bestehendes Geldsystem. Es geht nicht um Spekulation, sondern um Effizienz, Sicherheit und Transparenz.
Regulierte Stablecoins, wie sie sich nun etablieren, sind vollständig gedeckt und bieten eine Alternative zur traditionellen Bankeinlage – mit potenziell geringerem Risiko. Die Technologie ist dieselbe wie bei Krypto – aber der Anwendungszweck ist fundamental verschieden.
Drei Gründe, warum Stablecoins für Asset Manager entscheidend werden
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Infrastrukturinnovation
Stablecoins verändern nicht nur Zahlungen. Sie transformieren, wie Kapital durch die Systeme von Fonds, Banken und Börsen fließt – schnell, direkt und ohne Zwischenhändler. -
Demokratisierung des Zugangs
Mit Stablecoins ist eine 24/7-Abwicklung möglich – weltweit, unabhängig von Geschäftszeiten. Das stellt große und kleine Marktteilnehmer auf Augenhöhe. -
Neue Anlageformen
Stablecoins eröffnen neue Produktkategorien und Ertragsmodelle. Vom tokenisierten Geldmarkt bis zu vollständig programmierbaren Finanzinstrumenten – die Möglichkeiten wachsen rapide.
Der Markt ist noch jung – aber das Potenzial enorm
Laut Chainalysis kommen derzeit 88 % der Stablecoin-Nachfrage aus dem Kryptobereich, nur 6 % aus traditionellen Zahlungsanwendungen. Doch genau das könnte sich ändern: JPMorgan rechnet mit einem Stablecoin-Marktvolumen von 500 Milliarden USD bis 2028, Standard Chartered sogar mit 2 Billionen USD. Wer heute Stablecoin-Kompetenz aufbaut, sichert sich entscheidende Vorteile in einem bald hochkompetitiven Infrastrukturmarkt.
Fazit
Stablecoins sind keine Spielerei der Krypto-Community – sie sind ein ernstzunehmender Bestandteil der neuen Finanzinfrastruktur. Für Vermögensverwalter, institutionelle Anleger und Finanzdienstleister ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich mit dem Thema zu befassen – nicht als Zukunftsvision, sondern als Gegenwart. Denn wer heute handelt, gestaltet mit – wer zögert, läuft hinterher.