Der US-Dollar-Index (DXY) bricht derzeit komplett ein und der wahrscheinliche Grund dafür ist bullish für Bitcoin (BTC). Es passiert nämlich etwas Ungewöhnliches: Während andere Zentralbanken die Zinsen senken, hält die US-Notenbank ihren Zinssatz konstant. Normalerweise sollte das den Dollar stützen.
Warum sehen wir jetzt also keinen starken Dollar? Und warum ist das bullish für Bitcoin? Wir halten dich auf dem Laufenden – folge uns auf Instagram.
Warum sehen wir keinen starken US-Dollar?
In einer „normalen“ Welt würdest du unter den aktuellen Umständen eigentlich einen stärkeren US-Dollar erwarten. Durch die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den unveränderten Leitzins der US-Notenbank erscheint es für Anleger attraktiver, ihr Geld in Dollar zu parken – sollte man meinen.
Der Zinsunterschied zwischen der Eurozone und den Vereinigten Staaten ist gestiegen. Das sollte theoretisch die Nachfrage nach US-Dollar erhöhen, weil Anleger dort vergleichsweise mehr Zinsen erhalten als mit dem Euro.
Trotzdem erleben wir gerade das Gegenteil. Der Dollar-Index befindet sich auf dem tiefsten Stand seit Februar 2022. Die Welt hat momentan schlichtweg kein Interesse am US-Dollar.
Steckt noch etwas anderes dahinter?
Anscheinend beginnen bestimmte „Naturgesetze“ der Finanzwelt sich zu verändern. Seit 2021 beobachten wir nämlich etwas Ähnliches beim Goldpreis.
Gold ist grundsätzlich attraktiv, wenn es eine negative Realverzinsung gibt. Einfach gesagt: wenn der Zinssatz niedriger ist als die Inflation. Dann lohnt sich Sparen nicht und Anleger entscheiden sich für Gold als Wertaufbewahrungsmittel.
Bei einer positiven Realverzinsung (= Zinssatz liegt über der Inflation) würdest du erwarten, dass mehr Menschen sparen und ihr Geld in Dollar oder Euros halten.
Jetzt wird es kurios. Im Jahr 2021 gab es eine negative reale Dollar-Verzinsung von minus eins Komma achtzehn Prozent (Gold also attraktiv). Heute liegt die reale Dollar-Verzinsung bei plus zwei Komma null acht Prozent (Dollar eigentlich attraktiv, oder?).
In der alten Welt galt: Eine positive Realverzinsung für Dollar war schlecht für Gold. Wenn der Zinssatz höher ist als die Inflation, lohnt sich das Sparen in Dollar und du kannst mit wenig Risiko die Inflation schlagen.
Doch im Zeitraum von 2021 bis heute hat sich der Goldpreis verdoppelt.
Was bedeutet das für Bitcoin?
Aktuell beobachten wir zwei Entwicklungen:
- Der US-Dollar reagiert nicht positiv auf höhere Zinsen und ist auf den tiefsten Stand seit Februar 2022 gefallen.
- Der Goldpreis erreicht Allzeithochs, obwohl die Zinsen des US-Dollar über der Inflation liegen – hier hättest du eigentlich Schwäche beim Gold erwartet.
Jurrien Timmer von Fidelity nennt es so: „Wir leben in einer neuen multipolaren Weltordnung, in der Zentralbanken ihre Reserven breiter streuen, um nicht mehr von nur einem Machtblock (den Vereinigten Staaten und ihrem Dollar) abhängig zu sein. Das Ergebnis: der Anteil des US-Dollar an den weltweiten Reservewährungen sinkt, während der Wert von Gold steigt.“
Anleger suchen verstärkt nach Alternativen zum US-Dollar und zu Staatsanleihen. Der Bitcoin-Kurs kann davon enorm profitieren und sich in den nächsten Jahren als würdiger Konkurrent zu Gold etablieren.