Der Bitcoin-Kurs (BTC) ist heute um fünf Prozent gestiegen und hat die Marke von 105.000 Dollar überschritten. Der Anstieg fällt zusammen mit geopolitischer Entspannung im Nahen Osten, einem starken Zufluss in amerikanische Bitcoin ETFs und technischen Signalen, die auf eine Erholung hinweisen. Investoren scheinen wieder bereit zu sein, Risiken einzugehen.
Spannungen lassen nach: USA ziehen nicht weiter in den Krieg
Der größte Treiber ist der Waffenstillstand zwischen Iran und Israel, der am 24. Juni bestätigt wurde nach Wochen steigender Spannungen. Die Vereinigten Staaten vermittelten in dem Abkommen. Für die Märkte ist es besonders wichtig, dass es nun so aussieht, als würde die USA nicht weiter in einen regionalen Konflikt mit Iran hineingezogen. Das nimmt den Druck von der Situation und führt dazu, dass Geld von sicheren Häfen, wie Anleihen, zu risikoreicheren Vermögenswerten wie Bitcoin verschoben wird.
Große Investoren bleiben bei Bitcoin investiert
Das institutionelle Sentiment ist ebenfalls bemerkenswert positiv. Amerikanische Spot Bitcoin ETFs verzeichneten am 23. Juni einen Zufluss von 350 Millionen Dollar. Zudem gab Trump Media bekannt, dass es drei Viertel seiner Barposition von 2,3 Milliarden Dollar in Bitcoin investieren möchte. Solche Nachrichten ziehen die Aufmerksamkeit von Investoren weltweit an.
Zinssenkung in Aussicht?
Dazu kommt positive monetäre Nachrichten. Aus der amerikanischen Zentralbank kommen Signale, dass sich einige Politikmacher plötzlich für eine Zinssenkung im Juli öffnen. Laut amerikanischen Medien versuchen sie damit, sich als Nachfolger von Jerome Powell zu positionieren, dessen Amtszeit 2026 endet.
Ein niedrigerer Zinssatz könnte Bitcoin unterstützen, da Sparanlagen dann weniger abwerfen und Investoren eher geneigt sind, alternative Vermögenswerte zu suchen. Unter anderem unterstützen Fed-Direktoren Michelle Bowman und Christopher Waller dieses Szenario – möglicherweise auch, um politisch bei Donald Trump zu punkten, der schon länger Druck für Zinssenkungen ausübt.
Technische Analyse: Widerstand bei 107.800 Dollar in Sicht
Technisch gesehen scheint sich Bitcoin langsam zu erholen, obwohl das Bild fragil bleibt. Der Kurs ist kürzlich unter das 38,2 Prozent Fibonacci-Niveau von 105.985 Dollar gefallen, konnte sich heute jedoch teilweise wieder in Richtung dieses Niveaus erholen. Der MACD ist noch negativ, aber das Momentum nimmt zu. Der RSI steht bei etwa 52, was Raum für weitere Steigerungen suggeriert.
Für einen überzeugenden Durchbruch muss Bitcoin das Widerstandsniveau bei 107.804 Dollar überwinden. Das entspricht dem 23,6 Prozent Fibonacci-Niveau. Ob das gelingt, hängt auch von der geopolitischen Ruhe und der Politik der Zentralbank ab.