Aufruf zur Prüfung der Krankenhausabrechnungen durch die Bundesregierung
Hannover (ots)
Der Finanzexperte für Abrechnungen im Gesundheitswesen aus Hannover drängt die Bundesregierung dazu, die gesetzlichen Krankenkassen zu ermutigen, die Abrechnungen der Krankenhäuser wieder sorgfältig zu überprüfen. Schätzungen des GKV-Spitzenverbands zeigen, dass eine genaue Kontrolle der Krankenhausrechnungen potenziell Einsparungen von etwa einer Milliarde Euro pro Jahr erzielen könnte. Um es anders auszudrücken: Durch eine effektive Prüfung der Rechnungen für stationäre Behandlungen könnten die Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge um 0,2 bis 0,5 Prozentpunkte reduzieren. Anstatt kurzfristig die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds durch eine Finanzspritze in Höhe von 800 Millionen Euro zu erhöhen, wäre es deutlich nachhaltiger, die Prüfung der Krankenhausrechnungen konsequent fortzuführen.
„Die finanzielle Unterstützung zeigt, dass die neue Bundesregierung die Herausforderungen des Gesundheitsfonds erkannt hat“, erklärt Udo Halwe, Geschäftsführer von casusQuo GmbH. „Sollte Frau Ministerin Warken sich fragen, woher sie langfristig weitere Mittel für die gesetzliche Krankenversicherung bekommen kann, hätte ich einen Vorschlag. Bereits unsere Großmütter wussten, dass eine Ausgabenbegrenzung – sprich: der engere Gürtel – eine dauerhafte Lösung gegen leere Geldbörsen ist.“
Es liegt nicht im Interesse, den Krankenhäusern das Geld für ihre erbrachten Leistungen zu entziehen. Im Gegenteil: Eine optimale Versorgung in den Krankenhäusern sollte flächendeckend gewährleistet und ausreichend finanziert werden. Die finanziellen Schwierigkeiten der Krankenhäuser sind unbestreitbar, und die Ursachen müssen gezielt angegangen werden. Es kann jedoch nicht sein, dass die gewählten Vertreter des Volkes die Finanzprobleme der Krankenhäuser mit der Legitimierung von unrechtmäßigen Abrechnungen zu lösen suchen.
Um die aktuelle Situation zu verdeutlichen, lässt sich ein Vergleich zur Arbeitsweise von Handwerksbetrieben ziehen: Man stelle sich vor, Handwerker würden Schäden begutachten, Reparaturen ohne vorherige Kostenschätzung durchführen und dann eine Rechnung nach eigenem Ermessen ausstellen, gefolgt von einer sofortigen Bezahlung. Verbraucher zouden nur stichprobenartig Rechnungen prüfen dürfen – vielleicht müssten Handwerker nur 5 Prozent der Rechnungen detailliert erklären und rechtfertigen. 19 von 20 Handwerkern könnten demnach Leistungen nach Belieben erbringen und abgerechnet werden lassen, ohne große Folgen zu befürchten. Unvorstellbar? Genau so läuft es jedoch derzeit bei den Krankenhausabrechnungen.
„Es ist kein Wunder“, so Udo Halwe von casusQuo, „dass Krankenhäuser in diesen Bedingungen großzügig abrechnen. Einerseits können Kassen die Rechnungen nicht systematisch prüfen und anderseits gibt es kaum Konsequenzen, wenn falsche Abrechnungen entdeckt werden. Solche Missstände sind in keinem anderen Wirtschaftsbereich vorstellbar!“
Deshalb fordert casusQuo nachhaltige Strukturveränderungen anstelle von kurzfristigen finanziellen Zuschüssen. Der Hauptausgabenblock der Krankenkassen ließe sich so begrenzen, um zukünftigen Beitragserhöhungen vorzubeugen. „Die Solidargemeinschaft könnte aufatmen“, betont Udo Halwe, „und der Weg dorthin ist unkompliziert. Wir fordern die neue Bundesregierung auf, diese Milliarde an Versichertengeldern nicht einfach ungenutzt liegen zu lassen.“
Udo Halwe, Geschäftsführer von casusQuo GmbH, steht gern für Interviews zur Verfügung, um zu erklären, warum dieses Thema uns alle betrifft und welche Lösungen denkbar sind. Für tiefergehende Einblicke oder zusätzliche Informationen können Sie ihn kurzfristig erreichen unter: +49 511 93644-106 oder udo.halwe@casusquo.de